Problem für Skigebiete?
Darum wird es plötzlich wieder richtig warm – bis zu 12 Grad

Erst kam jede Menge Schnee vom Himmel, dann kam die Kälte. Doch jetzt schmilzt die weisse Pracht dahin. Kein Wunder: Es wird Tag für Tag wärmer. Bis zu 12 Grad! Ein Meteorologe erklärt, was hinter diesem Anstieg steckt.
Publiziert: 06.12.2023 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2023 um 12:39 Uhr
Sandra Gerber

Nur kurz liess sich der Winter blicken. Ein Wochenende voller Schnee und Kälte liess auf eine winterliche Adventszeit hoffen. Doch so schnell der Schnee kam, so schnell schmilzt er jetzt dahin. «In den Bergen wird es schon morgen milder, die Nullgradgrenze steigt auf 2000 Meter», sagt Klaus Marquardt von Meteo News zu Blick.

«Im Flachland sorge zunächst hartnäckiger Hochnebel dafür, dass es etwas länger kälter bleibt. Trotzdem verschwindet der Schnee auch dort nach und nach. Es wird warm. «Am Montag und Dienstag gibt es zweistellige Pluswerte.» 

Nach dem Kälte- und Schneeeinbruch am Wochenende wird es wieder warm und schneefrei. Hier ein Bild vom Uetliberg am 3. Dezember.
Foto: keystone-sda.ch
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Milde Atlantikluft lässt den Schnee schmelzen

Doch woher kommt diese Wärme, die die Eiseskälte vertreibt? «In letzter Zeit herrschte immer wieder eine nordwestliche Strömung, die aber zunehmend auf Westen dreht», erklärt Marquardt. «Die milde Atlantikluft verdrängt dann die kalte Luft.» 

Mit den milden Temperaturen schwindet auch der Schnee – und macht dem Regen Platz. Wo die weisse Pracht liegen bleibt, sei regional unterschiedlich und werde sich zeigen, so der Wetterexperte. «In höheren Lagen wird es in den Schnee hineinregnen. Im Flachland wird der Schnee in jedem Fall bald verschwunden sein.»

Hochwassergefahr steigt

Bereits Anfang nächster Woche könnte das Wasserproblem im Vordergrund stehen: Durch die hohe Schneefallgrenze kombinieren sich Regen und Schmelzwasser, was Bach- und Flusspegel ansteigen lässt. «Überflutungen sind möglich. Aber das hängt davon ab, wie viel es regnet», erklärt Marquardt. Mit der durchnässten Schneedecke nimmt auch die Lawinengefahr stark zu.

Was Regen und milde Temperaturen für die kommende Wintersportsaison bedeuten? «Je tiefer gelegen, umso haariger wird es für das Skigebiet – vor allem für die klassischen Dorflifte wird es eng», so der Wetter-Experte. Die höher gelegenen Pisten werden keine Probleme haben, dort verschwindet der Schnee nicht einfach so. Denn derzeit liegt auf den Bergen für die Jahreszeit überdurchschnittlich viel Schnee.

Trübe Aussichten für Weihnachten

Schon am Freitag regnet es zeitweise, die Schneefallgrenze liegt typischerweise zwischen 1000 und 1500 Metern, regional vielleicht auch etwas tiefer. «In der Nacht auf Montag erreicht uns ein ordentlicher Schwall feuchtmilder Atlantikluft. Die Schneefallgrenze steigt dann auf über 2000 Meter an», so der Meteorologe.

Dass es pünktlich zu Weihnachten nochmal so stark schneit, glauben Meteorologen aktuell nicht. Denn: Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass weisse Weihnachten im Flachland immer seltener der Fall war. Schuld daran: die Klimaerwärmung.

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