Teuer, teurer, Skifahren
Der grosse Skiferien-Report

Für viele Familien ist es ein grosser Budgetposten: die Skiferien in der Sportwoche im Februar. Eine grosse Studie zeigt, wo das Wintervergnügen am meisten ins Geld geht.
Publiziert: 06.12.2023 um 07:01 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2023 um 17:13 Uhr
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

«Alles fährt Ski» sang Vico Torriani (1920–1998) in den 60er-Jahren. Das Lied war im letzten Jahrhundert die heimliche Hymne der Skination Schweiz. In einem aktuellen Remix müsste der Refrain allerdings heissen: Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?

Denn Skiferien in der Schweiz werden immer teurer, wie eine Studie der Bank Cler und BAK Economics zeigt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist eine Woche Skiferien im Februar 2024 durchschnittlich ein Viertel teurer. Besonders hart trifft es Familien, die sogar ein Drittel mehr bezahlen müssen. «Günstiger» kommen kinderlose Paare davon, mit einem Aufschlag von 15 Prozent. Studenten müssen für die Schnee-Gaudi 22 Prozent tiefer in die Tasche greifen. 

Teures Wallis

«Es gibt ja nichts Schöneres als Sonnenschein, Berge und Schnee», singt Torriani. Wären da bloss nicht die Kosten für Ferienwohnung oder Hotelzimmer, Skipässe für die ganze Familie, Ski- und Snowboard-Verleih, Verköstigung auf der Piste, Skischule und was sonst noch so in den Skiferien anfällt. Das wird besonders im Wallis schnell sehr teuer. Eine Woche Saas-Fee kostet für eine vierköpfige Familie mit allem Drum und Dran 8470 Franken. Nur unwesentlich weniger bezahlt die Familie in Verbier (6967 Franken) oder in Zermatt (6764 Franken). 

Skiferien in der Schweiz sind ein teurer Spass.
Foto: Keystone
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Bedeutend günstiger fährt die Familie in Airolo Ski. Eine Woche auf der südlichen Seite des Gotthards kostet lediglich 3543 Franken. Auch in Adelboden-Lenk (4404 Franken) oder in Engelberg (4926 Franken) lassen sich deutlich günstiger Schwünge in den Schnee legen als im Wallis. 

Allerdings: Selbst im kleinen, aber feinen Skiparadies Airolo ist eine Woche Skiferien für eine Familie nicht für die 3000 Franken zu haben, mit denen der Seilbahnen-Chef Berno Stoffel (53) rechnet

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Teure Unterkünfte

Besonders massiv sind die Preisaufschläge im Zwei-Jahres-Vergleich bei den Unterkünften. Diese haben um bis zu 41 Prozent aufgeschlagen. Was teilweise auch auf die Knappheit des Angebotes während der Skiferien im Februar zurückzuführen ist. Viele – günstigere – Hotels oder Ferienwohnung waren zur Zeit der Untersuchung im November bereits ausgebucht.

Wer es günstiger haben möchte, sollte weit im Voraus und idealerweise auch ausserhalb der Schulferien buchen – für Familien mit schulpflichtigen Kindern ist das allerdings ein Ding der Unmöglichkeit. 

Auch die Skipässe haben sich im Schnitt um 9 Prozent verteuert. Bei den Skischulen ist das Bild uneinheitlich. Im Schnitt stiegen die Preise um 3,4 Prozent. Mit grossen regionalen Unterschieden. In St. Moritz kostet der Skiunterricht sogar deutlich weniger als noch vor zwei Jahren. Interessant: In günstigen sind die Skischulen in Airolo und im sonst superteuren Saas-Fee. 

In Airolo sogar billiger

Es kann also nicht am Unterricht liegen, dass Saas-Fee den mit Abstand happigsten Preisaufschlag zu verzeichnen hat: Gemäss der Studie hat der Preis für eine Woche Skiferien am Fusse des Alalin-Horns um über 60 Prozent aufgeschlagen. Bei vielen Winterdestinationen bewegen sich die Aufschläge zwischen 20 und 30 Prozent. Was auch schon viele Budgets sprengen kann. Einzig in Airolo sind die Skiferien um 5,5 Prozent günstiger geworden. 

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Längst fährt nicht mehr alles Ski, auch weil sich das viele nicht mehr leisten können oder wollen. Zum Glück gab es da noch den «Gigi von Arosa» von Ines Torelli (1931–2019). Bei diesem Womanizer und Skilehrer «bezahlte» die vornehmlich weibliche Kundschaft lediglich mit viel Herzschmerz – und Sonne, Berge und Schnee gabs umsonst noch dazu. 

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