Teilerfolg in den USA
Etappensieg für Bayer in Glyphosat-Prozess

Im anstehenden Schadenersatz-Verfahren um den Unkrautvernichter Glyphosat in den USA hat sich der Pharmakonzern Bayer einen Vorteil verschafft: Ein US-Bezirksrichter gab dem Antrag des Konzerns nach einer Aufteilung des Verfahrens in zwei Phasen statt.
Publiziert: 04.01.2019 um 08:31 Uhr
|
Aktualisiert: 04.01.2019 um 14:17 Uhr
Im anstehenden Schadenersatz-Verfahren um den Unkrautvernichter Glyphosat in den USA hat sich der deutsche Pharmakonzern Bayer einen Zwischensieg errungen: Das Verfahren wird in zwei Phasen aufgespalten. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/EPA DPA/CARSTEN REHDER

Dadurch kann der Kläger seine Vorwürfe, die Bayer-Tochter Monsanto habe versucht, Behörden und die öffentliche Meinung zu manipulieren, nicht schon am Anfang des Prozesses vorbringen.

Sie kommen erst zum Tragen, wenn in einer ersten Phase des Prozesses geklärt wurde, dass Glyphosat die Krebserkrankungen des Klägers ausgelöst hat, und das Verfahren in eine zweite Phase eintritt. Bayer begrüsste die Entscheidung.

Die Entscheidung des Richters vom Donnerstag betrifft den Prozess um die Klage von Edwin Hardeman, der am 25. Februar startet, sowie zwei weitere als sogenannte "bellwether trials" klassifizierte Klagen. Sie geben die Richtung für rund 620 beim Bezirksgericht in San Francisco anhängige Verfahren vor.

Das Argument, Monsanto habe bewusst versucht, die Gefährlichkeit von Glyphosat zu verschleiern, hatte im ersten Urteil mit dazu geführt, dass das Geschworenengericht den Konzern zur Zahlung von 289 Millionen Dollar Schadenersatz an einen an Krebs erkrankten Mann verurteilte. Später wurde die Summe zwar auf 78 Millionen Dollar reduziert, doch Glyphosat wurde immer noch für die Krebserkrankung des Mannes verantwortlich gemacht.

Bayer bestreitet das und hat immer wieder erklärt, dass Glyphosat bei sachgemässer Anwendung sicher sei. Der Leverkusener Konzern sieht sich in den USA inzwischen mit rund 9.300 Klägern wegen Glyphosat konfrontiert. Glyphosat zählt zu den weltweit am meisten eingesetzten Unkrautvernichtern und wurde vom Monsanto-Konzern entwickelt, den Bayer im Sommer für rund 63 Milliarden Dollar übernommen hat. (SDA)

Glyphosat – welche Landwirtschaft brauchen wir?

Nachdem Bundesrätin Doris Leuthard im Dezember 2017 verkündete, den Grenzwertwert von Glyphosat im Wasser um das 3600-fache erhöhen zu wollen, kochten die Gemüter. Am Unkrautvernichter scheiden sich die Geister. Doch wie sähe eine Landwirtschaft ohne Glyphosat aus?

Mehr zum Thema

Der Verkauf von Pflanzenschutzmittel ist hierzulande zwischen 2008 und 2016 nicht zurückgegangen. Immer noch werden pro Jahr 2200 Tonnen an Mitteln wie Herbizid und Insektizid versprüht. Seltener zum Einsatz kommt dagegen der umstrittene Unkrautvertilger Glyphosat. (Archivbild)
Der Verkauf von Pflanzenschutzmittel ist hierzulande zwischen 2008 und 2016 nicht zurückgegangen. Immer noch werden pro Jahr 2200 Tonnen an Mitteln wie Herbizid und Insektizid versprüht. Seltener zum Einsatz kommt dagegen der umstrittene Unkrautvertilger Glyphosat. (Archivbild)
Keystone/ARNO BALZARINI

Nachdem Bundesrätin Doris Leuthard im Dezember 2017 verkündete, den Grenzwertwert von Glyphosat im Wasser um das 3600-fache erhöhen zu wollen, kochten die Gemüter. Am Unkrautvernichter scheiden sich die Geister. Doch wie sähe eine Landwirtschaft ohne Glyphosat aus?

Mehr zum Thema

Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.