Ausländische Quartierläden preislich unschlagbar
Darum sind die Kleinen günstiger als die Grossen

Günstig und gut geht auch in der Schweiz. Dazu sollte man einfach öfters im lokalen ausländischen Quartierladen vorbeischauen.
Publiziert: 19.11.2023 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2023 um 14:10 Uhr

Im Volksmund werden sie oft «Türkenlädeli» genannt. Das ist keineswegs abwertend gemeint – im Gegenteil. In den Läden ist die Atmosphäre familiär, die Bedienung freundlich und das Angebot reicht vom Balkan über den Bosporus bis nach Asien. Zudem wirken Früchte und Gemüse frischer und die Preise sind meist unschlagbar günstig. Oftmals hat in den Läden mit der kleinen Verkaufsfläche auch noch eine Fleischtheke Platz. 

Da können kleine und mittelgrosse Filialen der Grossverteiler nicht mithalten. Auch preislich nicht: Die ausländischen Quartierläden nahe bei den Leuten sind oft 20 bis 30 Prozent billiger, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Die Zeitung hat sich in zwei dieser Quartierläden in Zürich und Biel umgeschaut und die Preise mit benachtbarten Filialen von Migros und Coop verglichen. 

Verzicht auf Marge

Was auffällt: Bei gewissen Produkten diktieren die Kleinen den Grossen die Preise. Zum Beispiel bei einem Kilo Kartoffeln, das im Barkat in Zürich Wiedikon 1.90 Franken kostet, in der benachbarten Migros-Filiale 2 Franken. Auch in Biel liegt der Preisunterschied bei 10 Rappen, allerdings auf einem deutlich höheren Niveau. Im Alima-Laden kosten die Kartoffeln 3.30 Franken, in der Coop-Filiale im Bahnhof Biel 3.40 Franken. 

Bei Barkat in Zürich Wiedikon sind die Kartoffeln 10 Rappen günstiger ...
Foto: Screenshot
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Gerade bei Frischprodukten wie Fleisch, Früchte und Gemüse sind die Quartierlädeli preislich ohne Konkurrenz. «Unsere Fähigkeit, wettbewerbsfähige Preise anzubieten, resultiert aus einer Kombination von effizienten Betriebsabläufen, sorgfältigem Kostenmanagement und starken Beziehungen zu unseren Lieferanten», so Alima-Geschäftsführer Ahmet Yilmaz. Dies ermögliche ihm, die tiefen Preise an die Kundschaft weiterzugeben.

Auch Barkat kauft günstig ein, bezieht viele Produkte von ausländischen Grossisten. Und verzichtet auf üppige Margen: «Bei besonders teuren Produkten sind es bei uns höchstens 50 Prozent Marge», sagt Danish Khawaja, einer der Geschäftsführer der Filiale in Wiedikon. Was wohl auch noch eine Rolle spielt: Nicht nur die Atmosphäre ist familiär. Oft hilft die ganze Familie im Laden mit, was es vielleicht einfacher macht, tiefere Preise und längere Öffnungszeiten anzubieten. (koh) 


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