BAG prüft Strategie auch für die Schweiz
Einreise nur noch mit negativem Test?

Um das Einschleppen der neuen Corona-Mutationen zu verhindern, lassen die Briten niemanden mehr einreisen, ohne negativen Test. Auch die neue Teststrategie des Bundes dürfte an Schweizer Einreise-Hotspots negative Tests verlangen.
Publiziert: 18.01.2021 um 13:23 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2021 um 08:01 Uhr
Claudia Gnehm

Die neue Corona-Teststrategie des Bundes sieht offenbar nicht nur vermehrt Flächentests im Inland vor. Der Bundesrat entscheidet demnächst, ob auch Corona-Tests bei der Einreise am Flughafen aus bestimmten Ländern Pflicht werden, wie ein Sprecher das Bundesamts für Gesundheit (BAG) sagt.

Wegen der schnellen Verbreitung der Corona-Varianten haben die Briten die Regeln an den Grenzen bereits verschärft. Seit heute Morgen muss für die Einreise nach Grossbritannien ein negativer Test vor der Einreise ausgewiesen werden. Dieser darf nicht älter als 72 Stunden sein.

Die zehntägige Quarantäne nach der Ankunft gilt aber weiterhin für alle Länder bis mindestens Mitte Februar. Für Brasilien, wo neue Varianten entdeckt wurden, und mehrere andere südamerikanische Länder sowie Portugal führten die Briten letzte Woche ein Einreise- und teilweise Flugverbot ein.

Willkommen an britischen Flughäfen sind nur noch Einreisende mit einem negativen Corona-Test.
Foto: imago images/Parsons Media
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Schweiz plant kein Flugverbot

In der Schweiz dagegen stünde ein Flugverbot für Südamerika im Moment nicht zur Diskussion, sagt Daniel Dauwalder vom BAG. Flüge aus Grossbritannien und Südafrika sind bis Ende Januar nach wie vor nur in Ausnahmefällen erlaubt – etwa für Schweizer Bürger, Briten mit Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz oder Härtefälle.

Der Bund will seine bisher zurückhaltende Teststrategie nicht zuletzt wegen Graubünden anpassen. Die Bündner haben bereits erfolgreich Flächentests durchgeführt und planen ab Februar eine neue Offensive mit Massentests.

Genutzt werden dazu PCR-Speicheltests. Bis im Sommer lässt sich das Graubünden immerhin 10 bis 12 Millionen Franken kosten. Das Argument: das sei immer noch über zehn Mal günstiger als ein weicher Lockdown.

Anreiz: Kürzere Quarantäne

Mitmachen sollen nicht nur Schulen. Auch Firmen sollen ihre Mitarbeiter anmelden. Als Anreiz verspricht der Kanton, dass die Zehn-Tage-Quarantäne falle, wenn das Testregime voll ausgebaut sei. Dies ungeachtet der Vorgabe des Bundes von zehn Tagen.

Lange hat der Bund das seine Test-Strategie damit begründet, dass falsche negative Tests eine Scheinsicherheit vermitteln könnten. Gezielte Flächentests sind aber neuerdings nicht mehr tabu, besonders in Alters- und Pflegeheimen, die unter hohen Ansteckungszahlen leiden.

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