Hohe Impfquote beim Swiss-Personal
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Gnadenfrist für Ungeimpfte:Hohe Impfquote beim Swiss-Personal

Druck der Airline zeigt Wirkung
Bei der Swiss ist jetzt fast das ganze Personal geimpft

Die Swiss hat ab Mitte November für das «gesamte fliegende Personal» die Impfpflicht eingeführt. Jetzt liegt Blick exklusiv eine Auswertung vor. Sie zeigt, dass der Druck geholfen hat.
Publiziert: 24.11.2021 um 19:14 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2021 um 08:24 Uhr
Ulrich Rotzinger

Die Swiss hat beim Impfen die Schraube angezogen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. «Weitgehend alle Besatzungsmitglieder haben ein Impf-Zertifikat eingereicht», bestätigt Swiss-Sprecher Michael Stief auf Anfrage von Blick. Das heisst: Wer vom Personal per sofort in einer Maschine der Lufthansa-Tochter abhebt, ist entweder gegen das Coronavirus geimpft oder genesen (inkl. eine Impfung).

Bis zum 15. November hatten Piloten und Kabinencrew Zeit, ihren Impfstatus der Unternehmensleitung zu melden. Das Impfultimatum für das gesamte Bordpersonal begründete Swiss-CEO Dieter Vranckx (48) vor allem mit den Einreisebestimmungen im Ausland und «um unserer Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitenden nachzukommen».

Laut Swiss-Sprecher fast alle Piloten geimpft

Airline-Angestellten, die den Piks verweigern, würde ab Ende Januar 2022 die Kündigung drohen, hiess es. Per Ende 2020 zählte die Swiss 9126 Mitarbeitende, davon 1365 Pilotinnen und Piloten, 4442 beim Kabinenpersonal und 3319 beim Bodenpersonal. Bis Ende dieses Jahres sollen rund 1700 Vollzeitstellen abgebaut werden.

Bis zum 15. November hatten Piloten und Kabinencrew der Swiss Zeit, ihren Impfstatus der Unternehmensleitung zu melden.
Foto: Thomas Meier
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Laut Sprecher Stief sind «nahezu alle» Piloten geimpft. «Bei der Kabinenbesatzung liegt der Wert jener, die kein Zertifikat eingereicht haben, im einstelligen Prozentbereich.» Maximal betrifft dies 400 Personen, die sich einer Auskunft verweigerten oder sich nicht gemeldet haben. Swiss-Sprecher Stief: «Mit diesen Personen suchen wir nun den Dialog, da sie ab Dezember nicht mehr für den Flugbetrieb eingesetzt werden können.»

Gnadenfrist für Swiss-Impfverweigerer

Für die Ungeimpften gibts nun eine Gnadenfrist – die Swiss nennt es «ruhendes Arbeitsverhältnis» (RAV) – von max. 12 Monaten. Stief: «Sämtliche Rechte und Pflichten, inklusive Versicherung, Pensionskasse und Flugvergünstigungen, werden pausiert.»

Das RAV ist gemäss dem Sprecher folglich eine Art Austritt mit garantiertem Wiedereintrittsrecht, «im aktuellen Fall sofern der Mitarbeitende gegen Corona geimpft ist und die notwendigen Anforderungen für den operativen Flugdienst nach wie vor wieder gegeben sind, wie etwa die medizinischen Checks».

Die Gewerkschaften zeigten im Vorfeld Verständnis für das Impf-Obligatorium der Swiss. Sandrine Nikolic-Fuss (52), Präsidentin der Gewerkschaft des Kabinenpersonals (Kapers), erwartete keine grosse Gegenwehr. Sie sagte zu Blick: «Die Impfpflicht entspricht dem GAV. Wir alle haben das irgendwann unterschrieben. Ich persönlich vor 21 Jahren.»

Die Lufthansa-Tochter Swiss ist das erste grosse Schweizer Unternehmen, das ein Impfobligatorium beschloss.

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