Extreme Wasserknappheit
Ferienort in Italien muss jetzt Touristen abweisen

Wie weiter auf Sizilien? Im Süden Italiens kämpft man mit der Hitze und der daraus folgenden Wasserknappheit. Dies hat Auswirkungen auf die Sommersaison. Und verheerende Folgen für die lokale Wirtschaft.
Publiziert: 06.07.2024 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2024 um 16:41 Uhr

Die Sommersaison hat endlich begonnen – doch für Sizilien (Italien) kommt sie viel zu früh. Die beliebte Feriendestination kämpft mit extremer Wasserknappheit. Aufgrund der anhaltenden Dürre und der maroden Infrastruktur müssen Hotels die Touristen nun sogar abweisen! Der Grund? Sie können nicht garantieren, dass die WCs funktionieren oder Duschen nach einem heissen Tag möglich ist.

Besonders betroffen ist der Ferienort Agrigento in Südsizilien. Zuletzt haben die Anwohner tagelang kein Wasser gehabt, berichten lokale Medien. Die Wasserversorgung werde nur zwei- oder dreimal pro Woche eingeschaltet. «Alle Häuser haben Zisternen, um Wasser zu speichern, aber für einige reicht das nicht aus», sagt Francesco Picarella, Vorsitzender der Hoteliersvereinigung Federalberghi, gegenüber «The Times». Die Knappheit hat dazu geführt, dass mehrere Unterkünfte in Agrigento ohne Wasser waren und deshalb Touristen in Absprache mit der Stadt den Aufenthalt verweigern mussten.

«Menschen in Sizilien sind auf Tourismus angewiesen»

Seit Februar gelten für über eine Million Menschen in 93 sizilianischen Gemeinden Einschränkungen beim Wasserverbrauch, teilweise um bis zu 45 Prozent. Nachts wird die Versorgung komplett abgestellt. Amerikanische Touristen fragen deshalb in Reiseforen, ob sich ein Besuch lohnt, wie CNN berichtet. Auch Hotels warnen Gäste proaktiv vor möglichen Engpässen. 

Sonnenbaden in Sizilien – jährlich zieht es Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer in den Süden Italiens.
Foto: Getty Images
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Die Situation trifft den für Sizilien so wichtigen Tourismussektor hart. Die Regionalregierung hat Rom um Hilfe gebeten, doch konkrete Pläne fehlen bislang. «Die Leute fragen zu Recht nach Zusicherungen, bevor sie kommen, aber wir wissen nicht, was wir sagen sollen», sagt Giovanni Lopez, Besitzer eines Bed and Breakfast (B&B) in Agrigento, zu CNN. «Die Situation wirkt sich schnell auf die gesamte Tourismusbranche aus. Das kann schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben, da der Tourismus ein Sektor ist, auf den fast alle Menschen in diesem Teil Siziliens angewiesen sind.»

Einbussen von 1 Milliarde Euro

Das Wetter können die Sizilianer nicht ändern – aber die Politik. Und die habe versagt. «Das heutige Problem ist das Ergebnis einer 20-jährigen Misswirtschaft», kritisiert Francesco Picarella vom Hotelverband Agrigento im CNN-Interview. Lösungen sind nicht einfach – auch wenn Sizilien von Wasser umgeben ist. Die drei Entsalzungsanlagen, die Meerwasser aufbereiten könnten, sind seit über 10 Jahren ausser Betrieb. Sie wieder hochzufahren oder neue zu bohren, braucht Zeit – diese hat Sizilien nicht.

Der durch Ernteausfälle, leere Stauseen und verendetes Vieh entstandene Schaden beläuft sich laut Regionalpräsident Renato Schifani bereits auf über eine Milliarde Euro. Und das noch ohne Berücksichtigung der Einbussen im Tourismus. Für die betroffenen Gemeinden ist das verheerend. 

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