Firmenchefin kündigt Nachschub für Fettwegspritzen an
Schweizer «Bedarf ist gross» für Wegovy

Die Fettwegspritze soll Menschen beim Abnehmen helfen. Auch in der Schweiz ist das Medikament gefragt. Novo Nordisk erhöht jetzt gar die Produktion von Wegovy.
Publiziert: 14.02.2024 um 12:41 Uhr

Auch in der Schweiz greifen immer mehr Menschen zur Fettwegspritze. Und das, obwohl die Grundversicherung das Medikament zum Abnehmen nicht übernimmt. Schweizerinnen und Schweizer müssen die Spritzen also meistens selber berappen – je nachdem, wie die Kasse entscheidet.

Novo Nordisk stellt seine Spritze Wegovy bisher aber nur in einer gewissen Kapazität zur Verfügung. «Nicht alle, die das Produkt kaufen möchten, werden es bekommen», sagt Anne Mette Wiis Vogelsang (52), Schweiz-Chefin beim Pharmaunternehmen, gegenüber CH-Media. Nur Patienten mit dem höchsten medizinischen Bedarf bekommen es. Sie betont aber auch: «Wer Wegovy wirklich benötigt, erhält es auch. Das ist für uns das Wichtigste.» Die Rückmeldungen, die sie von den Ärztinnen und Ärzten sowie von Apotheken erhalten, seien ermutigend.

Jetzt aber fährt Novo Nordisk die Produktion von Wegovy hoch. «In der Schweiz leiden 11 Prozent der Bevölkerung an Adipositas, 31 Prozent sind übergewichtig. Der Bedarf ist dementsprechend gross», so Wiis Vogelsang weiter. Dabei empfiehlt das Unternehmen der Ärzteschaft, die Spritze nur bei Adipositas (BMI ab 30) oder bei starkem Übergewicht (BMI ab 27) zu verschreiben. 

Wegovy ist die Fettwegspritze des Pharmaunternehmens Novo Nordisk.
Foto: UCG/Universal Images Group via Getty Images
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BAG lässt sich Zeit

Die Krankenkasse wird die Fettwegspritze wohl nicht so bald übernehmen. Für die Aufnahme von Wegovy in die Spezialitätenliste ist Novo Nordisk noch in Diskussion mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Ich bin zuversichtlich, dass wir bald eine Lösung haben. Für uns ist es zentral, dass die Grundversicherung eine solche Therapie gegen Adipositas übernimmt», so die Schweiz-Chefin. 

Solange das BAG keinen Preis festgelegt hat, dürfen die Krankenkassen jeweils entscheiden, welche Behandlung mit Wegovy übernommen wird und welche nicht. Das sorge gemäss Wiis Vogelsang jedoch für eine «Ungleichbehandlung».

Am liebsten hätte die Schweiz-Chefin bereits morgen eine Lösung auf dem Tisch. Laut Schweizer Behörden soll der Preis innerhalb von 60 Tagen festgelegt werden. «Leider dauert es meist deutlich länger. Dieser Prozess muss beschleunigt werden», kritisiert sie im Interview. (kae)

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