Flumserberg-Chef Mario Bislin (63) stellt sich gegen 3G-Regel im Schnee
«Eine Zertifikatspflicht ist Unsinn»

Bald beginnt die Skisaison. Aber niemand weiss, welche Regeln im Schnee gelten werden. Bergbahnbetreiber wünschen sich eine klare Ansage. Und reden nicht um den heissen Brei herum.
Publiziert: 18.10.2021 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2021 um 11:09 Uhr

Die Skisaison steht vor der Tür. Im November öffnen zahlreiche Gebiete die Pisten. Aber der Bundesrat hat sich immer noch nicht auf einen Kurs im Schnee geeinigt. Gilt die 3G-Regel beim Skilift? Gibt es andere Einschränkungen?

Seit Wochen verhandelt der Bund mit den Kantonen und dem Verband der Seilbahnen. Bislang ohne klares Resultat. «Wir brauchen Planungssicherheit», sagt Mario Bislin (63), CEO der Bergbahnen Flumserberg, deshalb heute zur «NZZ». «Schliesslich wollen wir unseren Gästen möglichst konkret sagen, wie sie sich auf und neben der Piste verhalten sollen.»

Bislin wiederholt damit Forderungen, die schon mehrfach gestellt wurden. Unter anderem am Samstag im Blick. «Wir wünschen uns Planungssicherheit für den kommenden Winter», sagte Matthias Furrer (34), Geschäftsführer der Andermatt-Sedrun Sport AG.

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Unsicherheit kostet

Furrer drängte ebenfalls auf einen baldigen Entscheid des Bundesrats. Denn Unsicherheit koste. «Es erreichen uns vermehrt Anfragen von Gästen, die sich nach den Corona-Regeln im Skigebiet erkundigen», so Furrer.

Bislin geht aber noch einen Schritt weiter. «Eine Zertifikatspflicht ist ein Unsinn», sagt er. «Weil sie nichts bringt.» Bislin spricht sich stattdessen für das Regime aus, das in der letzten Saison galt. «Entgegen allen Befürchtungen wurde kein Skiort in der Schweiz zum Hotspot.»

«Die Einhaltung der Zertifikatspflicht ist schlicht nicht kontrollierbar», doppelt Bislin nach. Allein am Flumserberg müssten täglich 20 bis 30 Angestellte Zertifikate kontrollieren, um ein 3G-Regime auch nur im Ansatz durchsetzen zu können.

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Schliessung vermeiden

Aber reicht der Verweis auf Mehraufwand, um ein hartes Regime abzuwenden? Österreich hat die 3G-Regel schon längst beschlossen. Aber immerhin laufen die Ösi-Bahnen in diesem Winter – anders als noch vor einem Jahr.

Das ist auch das Mindestziel der hiesigen Bergbahnen. «Für uns ist es am wichtigsten zu wissen, dass die Seilbahnen die ganze Saison über betrieben werden können», sagte Hans Wicki (57), Präsident von Seilbahnen Schweiz, am Samstag im Blick-Interview.

«Es soll niemand mehr auf die Idee kommen, die Skigebiete mitten im Winter zu schliessen», so Wicki. (ise)

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