Häuser auf dem Land profitierten am meisten
Immo-Preise legen 21 Prozent zu – innert 3 Jahren!

Die Preise für Häuser und Wohnungen sind in der Schweiz in den vergangenen Jahren massiv angestiegen: Je nach Ort beträgt der Wertgewinn zwischen 14 und 21 Prozent.
Publiziert: 08.05.2023 um 17:27 Uhr
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Die Immobilienpreise steigen seit der Jahrtausendwende stetig an. Richtig steil gewachsen sind sie aber erst in den letzten drei Pandemie-geprägten Jahren. Tiefe Zinsen, erhöhter Bedarf nach den eigenen vier Wänden, höhere Reserven dank weniger Reiseausgaben: Die hohe Nachfrage treibt die Preise.

Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) haben ergeben, dass die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen in der Schweiz seit Anfang 2020 bis heute im Schnitt zwischen 14 und 21 Prozent gestiegen sind, wie die «Handelszeitung» berichtet. Interessant: Es sind nicht die Preise in den Innenstädten oder Agglomerationen, die am meisten zugelegt haben, sondern jene in eher ländlichen Regionen.

So sind etwa die Preise für Wohneigentum im Tessin, im Wallis, im französischsprachigen Jurabogen (Jura, Neuenburg, Waadt, Genf), im Berner Oberland, im Thurgau sowie im Norden Zürichs (Weinland, Furttal, Limmattal) besonders stark gestiegen. In der Regel um über 20 Prozent. Die Zahlen sind Mittelwerte, zeigen aber die Entwicklung deutlich auf.

So entwickelten sich die Immobilienpreise im vierten Quartal 2022, als die Zinswende bereits eingesetzt hatte. Ländliche Gemeinden (grün) verzeichnen höhere Anstiege als städtische Gemeinden mit grossen Agglomerationen (rot).
Foto: Bundesamt für Statistik
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Begehrt: Gut angebunden und trotzdem ländlich

Zunächst legte städtisches Wohneigentum stark zu, dieses ist knapp und begehrt. Gebiete, die nahe an Ballungszentren mit gutem Autobahn- und Bahnanschluss sind, legten in der Folge bei den Wohneigentumspreisen ebenfalls deutlich zu. Beispiel: Aadorf TG, zwischen Winterthur ZH und Frauenfeld gelegen. Dort legten Einfamilienhauspreise in den letzten drei Jahren um 20,68 Prozent zu, die Eigentumswohnungen immer noch um 15,77 Prozent.

Kostete eine Wohnung im Dezember 2019 noch 800'000 Franken, liegt deren Marktwert jetzt bei rund 926'000 Franken. 126'000 Franken Wertzuwachs innert drei Jahren, entspricht 42'000 Franken pro Jahr oder 3500 Franken pro Monat!

Immobilien sind eine sichere Wertanlage

Die Mitte 2022 einsetzende Zinswende dämpft den Preisanstieg, aber hat diesen bei weitem nicht umgekehrt. Per Ende 2022 stieg der Marktwert der Immobilien, die im privaten Eigentum sind, um 148 Milliarden Franken und summiert sich nunmehr auf 2550 Milliarden Franken, wie einer Rechnung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu entnehmen ist. Trotz des schlechten Börsenjahres stieg somit auch das kollektive Vermögen der Privathaushalte.

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