Hier wird es richtig teuer
Preise für Ferien-Chalets in den Alpen gehen durch die Decke

Wer in den vergangenen zwölf Monaten ein Chalet in den Schweizer Alpen kaufte, musste dafür deutlich mehr bezahlen als noch ein Jahr davor. Die starken Preisanstiege haben verschiedene Gründe.
Publiziert: 17.11.2022 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2022 um 22:18 Uhr
Jean-Claude Raemy

Die Lust der Schweizer Bevölkerung auf eine Ferienwohnung in den Alpen ist ungebrochen. Mit der Pandemie setzte 2020 ein Zweitwohnungsboom ein. Befeuert durch das Bedürfnis nach Ferien in der Nähe sowie den neuen Möglichkeiten der Arbeit im Homeoffice. Dieser Trend hält an. Aber der Kauf eines Ferienhauses in den Alpen wird immer teurer.

Der Durchschnittspreis für ein Chalet mit vier Schlafzimmern nahm in 23 untersuchten Märkten zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 um 5,8 Prozent zu, wie der «Ski Property Index» der internationalen Immoagentur Knight Frank festhält. Dies ist die höchste Preissteigerung seit 2014. Untersucht wurden je elf Skigebiete in der Schweiz und in Frankreich sowie die Station Kitzbühel in Österreich.

Hier wird es richtig teuer

Mit Preisanstiegen im zweistelligen Bereich verteuerten sich Immobilien am stärksten in Crans-Montana VS, gefolgt von St. Moritz GR, Klosters GR und Davos GR. Auf Platz fünf folgt Les Gets in Frankreich.

Wer ein Chalet in den Schweizer oder auch französischen Alpen kaufen will, muss dafür immer mehr bezahlen.
Foto: Keystone
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Unter allen untersuchten Touristenorten zogen die Preise in Zermatt VS am wenigsten an, nämlich nur um 0,5 Prozent. Die Destination liegt bei den erzielten Quadratmeterpreisen laut Knight Frank mit gut 22'500 Franken aber im gesamten Alpenraum auf Platz fünf.

Noch mehr werden für den Quadratmeter im französischen Courchevel, in Verbier VS ( je gut 26'500 Franken) und in St. Moritz GR (27'500 Euro) bezahlt. Absoluter Spitzenreiter in dieser Kategorie ist Gstaad BE mit einem Preis je Quadratmeter Wohnfläche von 37'200 Franken.

Das sind die Gründe für die Rekordpreise

Begründet wird der Preisanstieg mit der grossen Nachfrage bei einem knappen Angebot. Man erinnere sich an die Zweitwohnungsinitiative: Diese wurde 2012 vom Schweizer Stimmvolk angenommen. Das entsprechende Gesetz ist seit 2016 in Kraft. Seither herrscht in vielen Gemeinden ein faktisches Bauverbot.

Heisst: Die Zahl der Ferienwohnungen bleibt gleich, die Nachfrage aber steigt. Die Preise damit auch. Allerdings steigen die Zinsen, die Finanzierung wird teurer und die Nebenkosten gehen in die Höhe. Deshalb versuchen sich viele der aktuellen Eigentümer noch von ihren Objekten zu trennen. (rae)

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