Höhere Kursgewinne für US-Amerikaner, Deutsche und Japaner
Schweizer Börse hinkt dem Ausland hinterher

Der SMI legte in den vergangenen fünf Jahren um rund ein Viertel zu, Leitindizes anderer starker Volkswirtschaften um mehr als die Hälfte. Sollten hiesige Anleger vermehrt im Ausland investieren?
Publiziert: 02.06.2024 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2024 um 19:56 Uhr
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Thomas SchlittlerWirtschaftsredaktor

Der Swiss Market Index (SMI) hat gute Monate hinter sich. In den vergangenen fünf Jahren performte der Schweizer Leitindex im internationalen Vergleich jedoch bescheiden: Während der französische Leitindex CAC (plus 49 Prozent), der US-amerikanische Dow Jones (50 Prozent), der deutsche Dax (53 Prozent) sowie der japanische Nikkei-Index (82 Prozent) in Lokalwährung um mehr als die Hälfte zulegen konnten, notiert der SMI lediglich 21 Prozent über dem Stand vom Mai 2019.

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Experten erklären dies mit den «defensiven Qualitäten» des hiesigen Aktienmarkts: Die Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche, die zusammen knapp die Hälfte des SMI ausmachen, sind zwar krisenfest, sorgen aber kaum für grosse Gewinn- und Kurssprünge.

SMI fehlt künstliche Intelligenz

«In den letzten fünf Jahren waren vor allem Wachstumswerte mit zyklischer Ausrichtung gefragt», sagt Christian Odermatt, Leiter Portfoliomanagement beim Vermögensverwalter Forma Futura. So habe etwa der amerikanische IT-Sektor stark vom Thema «künstliche Intelligenz» profitiert.

Der französische Leitindex CAC legte in den vergangenen fünf Jahren um 49 Prozent zu.
Foto: AFP
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Zudem gebe es vermehrt Investoren, die mit einem wirtschaftlichen Aufschwung in China und Europa rechneten und deshalb vermehrt auf «Zykliker» setzten, sagt Matthias Geissbühler, Anlagechef bei Raiffeisen. «In dieser Gemengelage fällt der SMI zwischen Stuhl und Bank.»

Wechsel birgt Wechselkursrisiken

Um von der Kursrallye in anderen Ländern profitieren zu können, raten die Experten grundsätzlich zu einer breiten Diversifikation. Dazu Geissbühler: «Im Schweizer Aktienmarkt sind diverse Sektoren stark unter- oder gar nicht vertreten, etwa der Technologiesektor sowie die Sektoren Energie und Rohstoffe.» Wer am Erfolg dieser Branchen partizipieren wolle, müsse zwangsläufig ins Ausland ausweichen.

Aber Vorsicht: Investitionen im Ausland bringen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich. Wird die Wechselkursentwicklung – und die Dividendenzahlungen in Schweizer Franken – mitberücksichtigt, relativiert sich die Attraktivität der ausländischen Aktienmärkte für Schweizer Anleger massiv, teilweise fallen sie gar hinter den SMI zurück.

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