Ein Blick in das Innere des zweitgrössten Shoppingcenters der Schweiz, der Mall of Switzerland in Ebikon, das heute eröffnet worden ist. (Archivbild)
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Rundgang bei der Eröffnung:Ein Blick in die «Mall of Switzerland» in Ebikon LU

Jubiläum fällt bescheiden aus
Die Mall of Switzerland kämpft mit Geisterpassagen

Die Mall in Ebikon LU hatte es in den letzten fünf Jahren nicht einfach. Experten kritisieren, dass das Einkaufszentrum zu spät gekommen sei und am falschen Platz stehe. Häufige Mieterwechsel und fehlende Kundinnen lassen das Jubiläum nun bescheiden ausfallen.
Publiziert: 07.11.2022 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2022 um 15:32 Uhr
Ulrich Rotzinger

Glücksrad, Entli-Fischen und Kinderbasteln statt Mega-Feuerwerk, Artisten und Künstlerinnen wie zur Eröffnung vor genau fünf Jahren. Das Jubiläum der Mall of Switzerland in Ebikon LU fiel am Samstag bescheiden aus. Das Einkaufszentrum verzeichnet gemäss einem Bericht der «Neuen Luzerner Zeitung» immer mehr Leerstände. Auf den Etagen Mall 1 und 2 seien zwei Ladenstrassen fast zu «Geisterpassagen» verkommen. Die Mall 3 im obersten Stockwerk: leer.

Die Zeitung hat einen Fünfjahresvergleich der Etagenpläne gemacht und war vor Ort. Von den 125 bereitstehenden Laden- und Gastroflächen seinen nun rund 40 leer – doppelt so viel wie im 2017. Bei gut der Hälfte der Lokale sei es bis heute zu Mieterwechseln gekommen.

«Die Mall ist mir persönlich zu gross»
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Stücki-Szenario droht offenbar nicht

Ausgezogen sind unter anderem: Swarovski, Starbucks und Adidas. Die Stange halten der Mall immer noch Ankermieter wie Migros, C&A oder Müller-Drogerie. Während die Migros laut den Betreibern sehr gut laufe, wurde das Migros-Restaurant wegen Gästemangels geschlossen.

Wurde die Mall of Switzerland zu spät und am falschen Ort gebaut?
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Laut Experten, die nicht zitiert werden wollen, steht die Mall am falschen Ort und ist zu spät in den Markt gekommen. «Die Mall of Switzerland war von Anfang an ein schwieriges Projekt», sagte Stefan Nertinger (38), Professor für strategisches Management an der Ostschweizer Fachhochschule (OST), im Mai 2022 zu Blick. Es gebe «definitiv überdurchschnittlich häufige Wechsel».

Noch drohe kein Stücki-Szenario. Die Basler mussten ihr Einkaufszentrum im Jahr 2017 massiv verkleinern, nachdem die Kundinnen und Kunden fern geblieben waren. «Im Handel gibt es immer Wandel. Schliessungen und Neueröffnungen gehören dazu», sagen die Mall-Betreiber zum Leerstand, schreibt die «Neue Luzerner Zeitung».

Was die Eigentümerschaft der Mall of Switzerland, ein Staatsfonds von Abu Dhabi, dazu sagt, bleibt unbekannt.

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