Grossangelegte Studie
Kein erhöhtes Krebsrisiko für Kinder aus künstlicher Befruchtung

Im Rahmen einer französischen Studie wurden 8,5 Millionen Kinder untersucht. Rund 9000 von ihnen erkrankten im frühen Kindesalter an Krebs. Was die Forscher daraus schliessen konnten.
Publiziert: 03.05.2024 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2024 um 15:48 Uhr

Für durch künstliche Befruchtung gezeugte Kinder besteht laut einer gross angelegten französischen Studie kein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Wie aus der am Freitag im Fachjournal «Jama Network Open» veröffentlichten Untersuchung hervorgeht, erkrankten in einer Langzeitbeobachtung von 8,5 Millionen Kindern insgesamt 9256 Kinder zwischen der Geburt und dem Alter von sechs bis sieben Jahren an Krebs, davon 292 aus künstlicher Befruchtung. Das Risiko für alle Krebsarten war bei diesen Kindern demnach nicht höher als bei natürlich gezeugten Kindern.

Die zwischen 2010 und 2021 vorgenommene Untersuchung von Forschern des staatlichen französischen Gesundheitsforschungsinstitut Inserm, Vertretern der Wissenschaftsgruppe Epi-Phare und weiteren Experten ist bislang einer der grössten zu diesem Thema. Als Grundlage diente dabei das nationale französische System von Gesundheitsdaten. Unter den untersuchten Kindern wurden insgesamt 260'236 (drei Prozent) durch künstliche Befruchtung gezeugt.

Sonderfall Leukämie

Lediglich bei Leukämie stellten die Wissenschaftler bei durch künstliche Befruchtung gezeugten Kindern «ein leicht erhöhtes Risiko» fest. Von 20'000 Kindern bis zehn Jahren würden in der Allgemeinbevölkerung etwa zehn an Leukämie erkranken, sagte die Epidemiologin und stellvertretende Direktorin des Epi-Phare, Rosemary Dray-Spira. «Nach unserer Schätzung werden es bei durch künstliche Befruchtung gezeugten Kindern 13 bis 14 sein», betonte sie.

Gute Nachrichten für Eltern von Kindern, die aus künstlicher Befruchtung entstanden sind. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/photothek
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Ob das erhöhte Risiko mit den Verfahren der künstlichen Befruchtung, der Unfruchtbarkeit der Eltern oder beiden Faktoren zusammenhängt, können die Wissenschaftler bislang nicht erklären. Dies sei Gegenstand neuer Untersuchungen, hiess es. (AFP)

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