Lage spitzt sich weiter zu
So wenige leere Wohnungen gabs noch nie

In der Schweiz gibt es nur noch knapp 40'000 leere Wohnungen, die zur Miete angeboten werden. Das sind noch einmal weniger als im Vorjahr. Die neusten Zahlen zeigen: Wohnraum ist in der ganzen Schweiz ein rares Gut. Blick kennt die Details.
Publiziert: 10.09.2024 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2024 um 15:05 Uhr
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Lage am Schweizer Wohnungsmarkt spitzt sich weiter zu: Am 1. Juni 2024 wurden in der Schweiz 51'974 Leerwohnungen gezählt. Das sind 1,08 Prozent des Gesamtwohnungsbestands – einschliesslich der Einfamilienhäuser. Insgesamt standen im Vergleich zum Vorjahr 2791 Wohnungen weniger leer, was einer Abnahme von 5,1 Prozent entspricht. Dies ist der vierte Rückgang des Leerstands in Folge, der auf das schwindende Angebot an Mietwohnungen zurückzuführen ist, wie das Bundesamt für Statistik schreibt.

Schweizweit wurden 40'423 unbewohnte Wohnungen zur Miete angeboten. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang von 3790 Mietwohnungen und einem Minus von 8,6 Prozent. Damit setzt sich der 2021 begonnene Rückgang des Angebots an leer stehenden Mietwohnungen fort, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren (–13,5 Prozent in 2022; –15,9 Prozent in 2023).

Immerhin: Die Zahl der unbewohnten und zum Kauf angebotenen Wohnungen stieg innert Jahresfrist um 999 Einheiten oder 9,5 Prozent auf insgesamt 11'551 Wohnungen an.

Leere Wohnungen sind in der Schweiz ein rares Gut.
Foto: Manuel Geisser

Nur in einer Region gibts mehr leere Wohnungen

In sechs der sieben Grossregionen der Schweiz wurden weniger leer stehende Wohnungen angeboten als noch ein Jahr zuvor. Die grösste Abnahme der Leerstandsquote wurde in der Grossregion Nordwestschweiz (von 1,22 auf 1,06 Prozent) beobachtet. Einzig in der Grossregion Zürich nahm die Leerstandsquote leicht zu (von 0,53 auf 0,56 Prozent).

Im Kantonsvergleich lag die tiefste Leerwohnungsziffer im Kanton Zug (0,39 Prozent). In den Kantonen Obwalden (0,44 Prozent) und Genf (0,46 Prozent) war sie nur geringfügig höher. In 18 Kantonen nahm die Ziffer gegenüber dem Vorjahr ab, in 8 nahm sie zu. Der Kanton Jura (2,98 Prozent) wies die höchste Leerwohnungsziffer in der Schweiz aus. Leerstandsquoten über der 2-Prozent-Marke waren zudem in den Kantonen Solothurn (2,37 Prozent) und Tessin (2,08 Prozent) festzustellen.

Fast keine kleinen Wohnungen auf dem Markt

Die meisten Leerwohnungen haben drei (16'108 Einheiten) oder vier Zimmer (13'705 Einheiten). Im Vergleich zum 1. Juni 2023 verringerte sich der Leerwohnungsbestand bei den 1- bis 4-Zimmerwohnungen (zwischen –11 Prozent und –3,5 Prozent). Demgegenüber wurden mehr Grosswohnungen angeboten. Plus 2,3 Prozent waren es bei den 5-Zimmerwohnungen und plus 8 Prozent bei den Wohnungen mit sechs und mehr Zimmer.

Die Leerwohnungsstatistik orientiert über Zahl und Entwicklung der leerstehenden und auf dem Markt angebotenen Wohnungen in der Schweiz am Stichtag 1. Juni. Es gelten nur diejenigen Wohnungen als Leerwohnungen, die auf dem Markt zur Dauermiete oder zum Kauf angeboten werden.

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