Neuer Bericht zum Arbeitsmarkt
Jeder fünfte junge Mensch weltweit hat keine Arbeit, Aus- oder Weiterbildung

Die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen sinkt, doch 20,4 Prozent sind immer noch ohne Job oder Ausbildung. Besonders betroffen sind junge Frauen und Regionen wie die arabischen Länder und Ostasien.
Publiziert: 12.08.2024 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2024 um 09:44 Uhr
Ein neuer Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigt alarmierende Zahlen.
Foto: MICHAEL BUHOLZER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Jeder fünfte junge Mensch weltweit ist nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weder in Beschäftigung noch Aus- oder Weiterbildung. Zwei Drittel der Betroffenen seien junge Frauen, berichtete die Uno-Organisation in Genf.

«Friedliche Gesellschaften beruhen auf drei Kernbestandteilen: Stabilität, Einbeziehung aller und soziale Gerechtigkeit», sagte ILO-Generaldirektor Gilbert Houngbo. «Menschenwürdige Arbeit für die Jugend ist das Herzstück für alle drei.»

Kaum Verbesserungen sichtbar

Der Anteil derer ohne Beschäftigung, Aus- oder Weiterbildung lag dem ILO-Bericht zufolge 2023 bei den 15- bis 24-Jährigen weltweit bei 20,4 Prozent. Er verbesserte sich seit Beginn der Erhebungen 2005 nur um drei Prozentpunkte.

Spezifisch die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe sinkt. 13 Prozent Arbeitslose waren es im vergangenen Jahr, so wenig wie nie seit Beginn der Erhebungen. Betroffen waren 64,9 Millionen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Berücksichtigt sind in dieser Statistik allerdings nur Leute, die aktiv Arbeit suchen.

Grosse Länderunterschiede

Der Unterschied zwischen den Regionen ist gross. Während junge Leute in den USA und Teilen Europas fast keine Probleme hatten, Arbeit zu finden, war in den arabischen Ländern sowie in Ost- und Südostasien nach Angaben der ILO das Gegenteil der Fall. In vielen Ländern gebe es nicht genug Arbeit.

Viele junge Leute seien besorgt. Zwei Drittel fürchteten, ihren Job zu verlieren. Junge Leute seien oft mit befristeten Verträgen beschäftigt, und sie würden in Krisenzeiten als Erste gekündigt. «Das zeigt, dass mit unseren Arbeitsmärkten etwas nicht stimmt», sagte Houngbo.

Die ILO rief ihre 187 Mitgliedsländer auf, mehr Ausbildungsplätze anzubieten und dafür zu sorgen, dass die jungen Leute das lernen, was im Arbeitsmarkt gebraucht wird.

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