Preisexplosion in Davos GR
Darum hat die Immo-Misere am Zauberberg ein Ende

Die Pandemie heizt den Markt für Ferienwohnungen an. Die Preise ziehen durchs Band an. Eine regelrechte Explosion verzeichnet die Region Graubünden. Allen voran: WEF-Standort Davos.
Publiziert: 27.03.2021 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2021 um 16:48 Uhr
Marc Iseli

Das Weltwirtschaftsforum WEF fiel wegen Corona ins Wasser. Die Elite aus Wirtschaft und Politik blieb dem Zauberberg fern. Und die Unternehmer der Region bleiben auf einem Millionenschaden sitzen. Aber die Immobilienbranche boomt trotzdem weiter. Das zeigt eine neue Studie der Grossbank UBS.

Die Region Davos/Klosters steht zuoberst bei der Preisentwicklung. Der Quadratmeter kostet hier laut UBS im Schnitt knapp über 12'000 Franken. Eine Wohnung mit modernem Ausbaustandard und rund 100 Quadratmeter Fläche hat demnach einen Gegenwert von rund 1,2 Millionen Franken.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von fast 12 Prozent! Keine andere Schweizer Top-Destination kann mit dieser Entwicklung Schritt halten. Auf Platz zwei folgen Flims GR und Laax GR mit elf Prozent. Platz drei geht an Engelberg OW. Das Plus bei den Quadratmeterpreisen: 10 Prozent.

Davos und Haus im Schnee: Eine lohnenswerte Kombination im Corona-Jahr 2020.
Foto: RUPA
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Trendwende in Davos

Die steigende Nachfrage nach Schweizer Ferienimmobilien kommt einerseits von den Schweizern selbst. Durch die Corona-Krise verbrachten viele ihre Ferien im Inland. Somit gewannen hiesige Ferienorte «quasi über Nacht» an Attraktivität, so die UBS.

Damit entdeckten auch manche den Reiz einer Ferienwohnung im Eigentum. Neben der Ferienmöglichkeit bietet sie auch die Chance, das Homeoffice kurzerhand in die Berge zu verlegen.

Dem Wertgewinn im Coronajahr steht aber ein grosser Wertverlust in den Vorjahren voraus. Die Ferienwohnungspreise in der Region gingen zwischen 2014 und 2018 um rund 15 Prozent zurück, schreibt die UBS, begleitet von einem starken Anstieg des Leerstands.

Überflieger am Titlis

Der Wind drehte im Jahr 2019. Bereits im Jahr vor der Pandemie legten die Preise um 8 Prozent zu. Es folgte das Rekordplus von 12 Prozent im Corona-Jahr. Unterm Strich bleibt auf 5-Jahres-Sicht deshalb noch Mini-Plus von knapp über zwei Prozent. Auf Zehn-Jahres-Sicht immerhin ein Plus von 3 Prozent.

Doch der Markt sei zweigeteilt, schreibt die UBS über die Region. Ein hoher Anteil älterer Objekte belaste die Aussichten. Das Angebot an ausgeschriebenen Wohnungen bleibe damit erhöht.

Vier Jahre Stagnation hat auch die Region Engelberg hinter sich. Dass die Preise nun derart angezogen haben, führt die UBS unter anderem auf die Lage zurück. Das Dorf liege vergleichsweise nahe von mehreren Schweizer Grossstädten. Das mache die Destination attraktiv als Homeoffice-Standort. Auch die laufenden Wohnkosten seien im Vergleich zu anderen Destinationen sehr tief.

«Zudem dürften sich relativ attraktive Renditen durch die Vermietung einer Ferienwohnung erzielen lassen», so die UBS. «Der Markt ist aktuell praktisch leergekauft.»

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