Foto: Tomek Gola

Sandra Neumann ausgezeichnet
Ihr Dialysegerät hilft Nierenpatienten zu Hause

Sandra Neumann gewinnt den Recognition Award des Female Innovation Forum. Sie will mehr Frauen ermutigen, einen eigenständigen Weg einzuschlagen.
Publiziert: 28.08.2020 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2021 um 20:50 Uhr
Aline Leutwiler

Menschen mit chronischem Nierenversagen müssen ihr Blut täglich reinigen lassen, weil die Niere das nicht mehr übernehmen kann. Die meisten Patienten gehen dafür mehrmals pro Woche ins Spital, zur sogenannten Dialyse. Das verursacht nicht nur hohe Gesundheitskosten, sondern stellt auch eine grosse Belastung für die Betroffenen dar.

Alternativ können sich die Patienten auch selber zu Hause dialysieren, dies birgt jedoch die Gefahr einer Infektion. Sandra Neumann (46) hat dafür eine Lösung entwickelt: Ein Hilfsgerät, das der Patient zu Hause verwenden kann. Und welches die Therapie einfacher und sicherer macht.

Neumann gab für diese Idee ihren Kaderjob bei einer Pharmafirma auf. Jetzt wird sie, fünf Jahre nach der Gründung von Peripal, mit dem Recognition Award des Female Innovation Forums ausgezeichnet.

Das Dialysegerät von Peripal reinigt das Blut von Nierenpatienten zu Hause.
Foto: Tomek Gola
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Infektionsrisiko gesenkt

Mit dem Dialysegerät löst Neumann zwei Probleme: Der Patient kann die Dialyse selbständig durchführen und das Infektionsrisiko ist geringer. Der Austausch des Bluts findet über zwei Schläuche in einer abgeschlossenen Box statt, so bleibt alles sauber. Sie entwickelte das Produkt gemeinsam mit Forschern der ETH.

Als der erste Patient das Gerät benützen konnte, sei das sehr emotional gewesen. «Das Unternehmen ist mein Baby, hier steckt mein volles Herzblut drin», sagt die studierte Biochemikerin.

Die 46-Jährige freut sich riesig über die Auszeichnung: «Es tut gut, nach jahrelanger Arbeit seinen Erfolg feiern zu dürfen.» Die Auszeichnung soll mehr Frauen ermuntern, den Schritt zu einem eigenen Unternehmen zu wagen. «Frauen sollen unternehmerisch loslegen und sich einfach trauen», sagt Neumann.

Virtuelle Betreuung

Die Zeit während Corona war bisher alles andere als einfach. «Wir hatten sogar Mühe, in die Spitäler zu kommen und mit den Ärzten zu sprechen», so Neumann. Erstmals haben sie auch Patienten virtuell betreut, was zuvor noch unvorstellbar gewesen ist. Doch Neumann blickt trotz Corona weiter nach vorne und plant nun das Wachstum des Unternehmens.

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