Sitzt hier Kabir Mulchandani auf einem gefälschten Sofa?
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Luxushotel Five in Zürich:Sitzt hier Kabir Mulchandani auf einem gefälschten Sofa?

Streetfood und Poolpartys
Indischer Milliardär erweckt Kult-Hotel zu neuem Leben

Das Hotel Atlantis am Fusse des Üetlibergs ist eine Hotel-Legende. Nun hat sie ein indischer Hotelier totalsaniert. Der Milliardär setzt auf ein neues Konzept. Auch Leute aus dem Quartier sind auf ein Bier auf der Terrasse willkommen.
Publiziert: 01.07.2022 um 00:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2022 um 08:49 Uhr
Patrik Berger und Sebastian Babic

Das 5-Sterne-Hotel Atlantis in Zürich hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Beim Hotel am Fusse des Uetlibergs mit Aussicht auf das Stadtzentrum kam es immer wieder zu Besitzerwechseln. Zeitweise stand das Hotel leer. Oder wurde als Unterkunft für Studenten genutzt. Zuvor gaben sich Promis die Türklinke in die Hand. Freddie Mercury, Grace Jones, Muhammed Ali und Rihanna waren schon zu Gast. 2020 hat die katarische Königsfamilie das Haus verkauft und alle 140 Mitarbeitenden entlassen.

Der indische Milliardär Kabir Mulchandani (47), Unternehmer und Besitzer der Luxushotel-Kette Five, die weltweit noble Häuser ihr Eigen nennt, hat das legendäre Hotel gekauft. Schon im Sommer 2021 sollte es eigentlich wiedereröffnet werden. Wegen Corona ist das erst ein Jahr später der Fall. Gestern Donnerstag wurde das 5-Sterne-Haus mit einem rauschenden Fest eröffnet.

«Bin im März in den See gesprungen»

«Das Five soll Leute ansprechen, die feines Essen und Musik lieben, die unterhalten werden und Zeit mit anderen verbringen wollen», sagt Kabir Mulchandani zu Blick TV. Dabei spielten die Herkunft und sexuelle Orientierung der Gäste keine Rolle. «Deshalb ist die Hotelterrasse auch für alle offen, nicht nur für Hotelgäste.» Beim Design geht der indische Milliardär neue Wege: Er hat Studentinnen und Studenten der Zürcher Kunsthochschule und Street-Art-Künstlerengagiert.

Das frühere Hotel Atlantis hoch über der Stadt Zürich.
Foto: PD
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Mulchandani war als 8-Jähriger zum ersten Mal in Zürich. Nicht nur deswegen fühlt er sich schon fast als Einheimischer. «Ich bin schon im März in den Zürichsee gesprungen. Alle haben dann nur noch Schweizerdeutsch mit mir gesprochen. Die dachten wohl nicht, dass ein Inder ins kalte Wasser springt», sagt er und lässt den Blick von der Terrasse über die Stadt schweifen.

Corona habe ihm keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Er glaubt daran, dass sich der Tourismus wieder erholen wird. «Alle grossen Investitionen werden in Krisenzeiten gemacht», sagt er. Diese Chance habe er gepackt. Und 260 neuen Angestellten eine solche auf eine Festanstellung gegeben.

Aussenpool wird zur Party-Location

Er hat grosse Ambitionen mit dem früheren Atlantis. «Das Hotel wurde entworfen, um zur angesagten Lifestyle-Destination der Schweiz zu werden», sagt er. 87 Zimmer und Suiten hat das Five. Darunter eine Suite mit vier Schlafzimmern und fünf Balkonen. Es ist vor allem für Gruppen gedacht, die gemeinsam reisen und übernachten wollen.

Fünf Restaurants befinden sich unter einem Dach: darunter ein japanisches, ein chinesisches und ein Lokal, in dem Street-Food gekocht wird. Neben einem Café mit Bar gibts eine zusätzliche Weinbar. Danach können Gäste in einem eigenen Nachtclub feiern. Auch der Aussenpool – tagsüber Teil des Spa-Angebotes – wird nachts zur Party-Location.

Und was kostet der Spass? Am Wochenende vom 9. auf den 10. Juli gibts ein Doppelzimmer für 395 Franken. Mit Frühstück für zwei Personen kostet es 485 Franken pro Nacht. Für eine Luxus-XL-Suite muss man 550 Franken bezahlen. Mit Frühstück sind 640 Franken fällig.

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