Swisscaution warnt vor Betrug mir ihrem Namen
Kautionsfirma wehrt sich gegen Mietinserate-Abzocker

Als sich zum ersten Mal ein Opfer meldete, staunte man bei Swisscaution nicht schlecht: Betrüger missbrauchen den Namen der Schweizer Mietkautionsfirma für ihre Abzocke. Das Unternehmen geht dagegen vor.
Publiziert: 11.05.2022 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2022 um 14:00 Uhr
Martin Schmidt

Cristian P.* ist ein eiskalter Betrüger: Er nutzt die Wohnungsnot in Zürich aus und versucht leichtgläubige Opfer mit Fake-Inseraten um 1200 Franken Mietkaution zu prellen. Seine Masche ist äusserst dreist: Gerade mal drei Wochen sei es her, dass er für einen Besichtigungstermin vergebens nach Zürich geflogen sei. Cristian P. braucht deswegen eine Garantie in Form einer Kaution. Er gibt vor, die Transaktion über den Schweizer Mietkautionsanbieter Swisscaution abwickeln zu wollen. So sollen sich die Opfer in falscher Sicherheit wähnen. Für die Überweisung gibt er dann aber ein Privatkonto an.

Mit seiner Abzocker-Masche schadet Christan P. nicht nur den Opfern, sondern auch dem Ruf von Swisscaution. Beim betroffenen Unternehmen melden sich deswegen immer wieder Betrugsopfer und wollen ihr Geld zurück, wie eine Sprecherin von Swisscaution gegenüber Blick bestätigt: «Der Missbrauch des Namens unseres Unternehmens ist selbstverständlich äusserst ärgerlich, aber vor allem für die geschädigten Opfer.»

Die Kautionsgesellschaft kann das Geld natürlich nicht rückerstatten, schliesslich hat es mit der leidlichen Angelegenheit nichts zu tun. Das sei den Leuten in der Regel aber auch bewusst.

Mietbetrüger versuchen auf Immobilienportalen mit Fake-Inseraten Wohnungssuchende abzuzocken.
Foto: Zvg
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Gesellschaft erstattet Strafanzeige

Swisscaution hat auf die Betrugsfälle reagiert und auf seiner Homepage prominent eine Warnung aufgeschaltet, die potenzielle Opfer schützen soll. «Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um diesen Machenschaften von Betrügern entgegenzuwirken. Wir ermutigen die Opfer, Strafanzeige zu erstatten. Auch wir haben in der Vergangenheit Strafanzeige gegen die Täter gestellt», so die Firmensprecherin. Weil sich die Betrugsfälle in den letzten Jahren gehäuft haben, habe man auch den Aufwand für IT-Schutzmassnahmen erhöht.

Die betrügerischen Inserate tauchen auf den Immobilienportalen meist in Wellen auf – die letzte gerade eben. In den vergangenen Wochen seien Swisscaution 4 Fälle gemeldet worden. Erstmals sei man im Oktober 2020 auf die Betrugsmasche mit dem eigenen Firmennamen aufmerksam geworden. «Wir stellten damals Strafanzeige gegen Unbekannt und standen in Kontakt mit der ermittelnden Polizei, die eine Spur ins Ausland verfolgen konnte.»

Mithilfe bei der Aufklärung

Seither stehe Swisscaution den Behörden bei der Aufklärung solcher Fälle zur Verfügung und tausche sich mit den zuständigen Stellen aus.

Das Kautionsunternehmen empfiehlt, niemals eine Zahlung vorzunehmen, ohne eine Wohnung vorher besichtigt zu haben. Auch bei Zahlungsaufforderungen auf ausländische Konten ist besondere Vorsicht geboten.

Bei der Polizei gehen jeden Monat im einstelligen, manchmal im tiefen zweistelligen Bereich Anzeigen ein, wie die Zürcher Stadtpolizei gegenüber Blick sagt.

*Name geändert

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