SwissLeaks startet
Jetzt haben Whistleblower eine Plattform

Wer Missstände sieht und einen Skandal aufdecken möchte, hat nun einen Ort, wo er anonym Meldung machen kann. SwissLeaks ist vor dem Hintergrund des Bündner Baukartell-Skandals entstanden.
Publiziert: 06.07.2018 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2024 um 14:13 Uhr

Die Whistleblowing-Plattform SwissLeaks hat am Freitag offiziell den Betrieb aufgenommen. Die Plattform soll Leuten, die in der Schweizer Wirtschaft, Politik und Verwaltung Missstände aufdecken wollen, eine Meldung unter Wahrung der Anonymität ermöglichen.

Das Team besteht aus rund 30 Freiwilligen, unter anderem auch dem Julius Bär-Whistleblower Rudolf Elmer, wie die Kampangenenorganisation Campax, die Gründerin von SwissLeaks, am Freitag mitteilte. Eingaben auf SwissLeaks werden laut Mitteilung nach einer ersten Plausibilitätsprüfung einem pro Fall zusammengestellten Team übergeben, das die Eingabe fachtechnisch prüft und dem Tippgeber allenfalls Rückfragen stellt.

Hintergrund ist der Bündner Baukartell-Skandal

Das Experten-Team gibt anschliessend eine Empfehlung an ein Gremium zusammengesetzt aus einem Vorstandsmitglied, einem Anwalt und dem Geschäftsführer ab, das schliesslich über das weitere Vorgehen entscheidet. SwissLeaks ist dabei für alle Themen offen, die die Schweiz betreffen oder einen direkten Bezug dazu haben. Ein Hauptziel von SwissLeaks sei, die öffentliche Meinungsbildung mit harten, sonst nicht zugänglichen Fakten zu unterstützen, wie es weiter in der Mitteilung heisst.

Adam Quadroni hat als landesweit bekannter Whistleblower den Bündner Bauskandal ins Rollen gebracht.
Foto: Screenshot SRf
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SwissLeaks wurde vor dem Hintergrund des Bündner Baukartell-Skandals initiiert. Campax ist ein Anfang 2017 gegründeter Verein, der sich nach eigenen Angaben für eine solidarische Gesellschaft, eine nachhaltige Wirtschaft und eine intakte Umwelt einsetzt. Präsident des Vereins ist der frühere Greenpeace Kampagnenspezialist Andreas Freimüller. Bekanntestes Vorstandsmitglied ist der Nationalrat der Grünen, Balthasar Glättli.

Doch Whistleblower sorgten schon vor dem Bündner Fall für Schlagzeilen. So etwa auch im Skandal um den Fleischverarbeiter Carna Grischa. (SDA/jfr)

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