UBS winkt Rekordgewinn im zweiten Quartal
So viel hätte weltweit noch nie eine Bank verdient

Bis zu 51 Milliarden Franken könnte die UBS durch die Integration der CS in einem Quartal verdienen. Das wäre ein neuer Rekord, aber eben auch nur ein Buchgewinn.
Publiziert: 26.04.2023 um 00:38 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2023 um 06:51 Uhr
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Die UBS ist auf Rekordjagd: Dank der Übernahme der CS winkt der UBS ein gigantischer Rekordgewinn von 51 Milliarden Franken. So viel hat noch nie eine Bank in der Geschichte des modernen Bankwesens in einem Quartal verdient. Die bisherige Rekordmarke für die USA und Europa steht bei rund 13 Milliarden Franken, erzielt von der US-Grossbank JP Morgan im ersten Quartal 2021. Einzig die Industrial & Commercial Bank of China hat diesen Wert schon mehrmals übertroffen.

Allerdings haben diese beiden Banken ihre Rekordwerte tatsächlich erwirtschaftet, im Falle der UBS wäre das lediglich ein Buchgewinn, eine buchhalterische «Marotte», wie Bloomberg schreibt. Denn die Notübernahme der CS spült der UBS einen sogenannten negativen Goodwill in die Bücher. Negativ ist dieser vor allem für die Verkäuferin, die Credit Suisse. Bei der Käuferin schlägt dieser dagegen positiv zu Buche.

Es gibt auch Risiken

Die Rechnung für die Rekordmarke ist schnell gemacht. Drei Milliarden hat die UBS für die CS bezahlt, ihr aktueller Buchwert dagegen wird auf 54 Milliarden Franken geschätzt. Differenz: 51 Milliarden Franken.

Der UBS winkt ein Rekordquartalsgewinn von 51 Milliarden Franken.
Foto: AFP
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Allerdings wird die UBS auch heute nicht müde zu betonen, dass noch völlig unklar ist, welche Risiken bei der CS noch schlummern, sich dieser Wert also noch deutlich reduzieren könnte. Wohl auch im Wissen, dass es in der skeptischen Schweizer Öffentlichkeit gar nicht gut ankäme, würde die UBS so einen Rekordgewinn verbuchen, während Bund und Nationalbank für Liquiditätshilfen von bis 259 Milliarden Franken gerade stehen müssen.

Dieser Buchgewinn könnte schon im zweiten Quartal anfallen. Dafür müsste der Deal mit der CS bis spätestens Ende Juni über die Bühne gehen. Laut Bloomberg könnte es sogar schon im Mai so weit sein. Andererseits könnte die UBS die Präsentation der Zahlen verschieben, um genug Zeit für die Vorbereitung des aussergewöhnlichen Quartalsergebnisses zu bekommen. Historisch dürfte diese Präsentation so oder so werden – denn damit ist die traditionsreiche Credit Suisse endgültig Geschichte.

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