Vergleichsportal für Hypotheken am Ende
Sechs Fakten zum Knall beim Vermittler Moneypark

Der Versicherer Helvetia und dessen Hypothekenvermittler Moneypark schliessen sich zusammen. Was bedeutet die Integration für betroffene Hypothekarnehmer? Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 06.09.2023 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 16:44 Uhr
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Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

Knall auf dem Hypothekarmarkt: Moneypark ist die Nummer eins unter den Schweizer Hypothekarvermittlern. Gemeint sind jene Anbieter, die Finanzierungsmöglichkeiten mehrerer Banken im Angebot haben. Das vermittelte Hypothekarvolumen von Moneypark beträgt über 3 Milliarden Franken pro Jahr. Nun wird Moneypark im Versicherer Helvetia integriert, wie am Dienstag bekannt wird.

Was bedeutet das für Mitarbeiterinnen und Kunden von Moneypark? Und was passiert mit den Hypotheken? Blick beantwortet die wichtigsten Fragen. 

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Wird es Moneypark in Zukunft noch geben?

«Ja, die etablierte Marke Moneypark bleibt weiter bestehen», sagt Jonas Grossniklaus, Sprecher von Helvetia, zu Blick. Die Beratung und Vermittlung von Hypotheken und Immobilien erfolge weiterhin unter der Marke Moneypark. Konkret sollen die beiden Endkundenplattformen Helvetia Immoworld und Moneypark zusammengeführt werden. 

Die Marke Moneypark soll bleiben.
Foto: moneypark.ch
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Bleiben die Moneypark-Filialen bestehen?

Einige der Moneypark-Filialen dürften in nächster Zeit verschwinden. Von den schweizweit 19 Filialen von Moneypark bleiben laut Helvetia nur die Flaghship-Stores in Zürich, Lausanne VD und Genf erhalten. Daneben soll es neu sogenannte Shop-in-Shops in Generalagenturen von Helvetia geben. 

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Was passiert mit den bestehenden Hypotheken von Moneypark?

Moneypark agiert nur als Vermittler und vergibt keine eigenen Hypotheken. Für Kundinnen und Kunden ändert sich nichts. Die von Moneypark vermittelten Hypotheken mit dem jeweiligen Finanzierungspartner bleiben bestehen. «Auch Refinanzierungen von Hypotheken, die via Moneypark abgeschlossen worden sind, werden in Zukunft weiterhin möglich sein», versichert Grossniklaus.

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Warum will Helvetia Moneypark schlucken?

Durch die Zusammenlegung wolle man das bestehende Potenzial besser ausschöpfen, so Helvetia. Es geht also darum, Kosten zu sparen. Der Versicherer erhofft sich ab 2024 Kostensynergien von 6 bis 8 Millionen Franken. Allerdings muss Helvetia durch den Zusammenschluss auch eine Wertberichtigung von rund 27 Millionen Franken vornehmen. Moneypark war für Helvetia ein relativ teures Investment. 2016 hatte der Ostschweizer Versicherer unter dem damaligen Präsidenten Pierin Vincenz (67) für 70 Prozent an Moneypark 107 Millionen Franken bezahlt, 2022 wurden die restlichen Anteile von der TX Group erworben.

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Wird der Vergleichsdienst von Moneypark bestehen bleiben?

Das Angebot von Moneypark bleibt erhalten, inklusive der Möglichkeit, Hypotheken zu vergleichen. Laut Helvetia will man dieses in Zukunft sogar auszubauen. Das jährlich vermittelte Hypothekarvolumen von heute über 3 Milliarden Franken solle in den nächsten fünf Jahren «markant» gesteigert werden. Bleibt die Frage, wie unabhängig die Vergleiche von Moneypark noch sein werden. «Die Ungebundenheit des Vergleichsdienstes geht mit der Zusammenführung verloren», sagt Adrian Wenger (51), Spezialist für Hypotheken beim VZ Vermögenszentrum.

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Was passiert mit den Mitarbeitenden von Moneypark?

Im Zuge der Integration wird es zu einem Abbau von 25 bis 30 Stellen bei Supportfunktionen kommen. Ein Teil der Mitarbeitenden verbleibt laut Helvetia bei Moneypark. Diese sollen künftig insbesondere die Moneypark-Plattform und das Moneypark-Partnernetzwerk weiterentwickeln. Ein weiterer Teil der Angestellten – vor allem Vertriebsmitarbeitende – wechselt zu Helvetia. 

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