Vier Jahre Gefängnis für Immo-Betrüger
Immo-Makler erbeuten 20 Millionen für Luxuslebensstil

Zwei angebliche Immo-Makler erbeuteten mit falschen Wohnungen und Bauvorhaben 20 Millionen Franken. Jetzt wurden sie verurteilt.
Publiziert: 26.10.2021 um 09:40 Uhr

Die Taten sind an Dreistigkeit nicht zu übertreffen: Zwei Immobilienmakler knöpften über 200 Kunden Geld für Wohnungen ab, die nicht existierten oder schon belegt waren. So erbeuteten sie rund 20 Millionen Franken.

Nun hat das Genfer Strafgericht die zwei Betrüger zu Freiheitsstrafen von zwei Jahren verurteilt. Die Verhandlungen fanden am Montag statt. Die beiden machten sich des gewerbsmässigen Betrugs, der Veruntreuung und der Urkundenfälschung schuldig.

Kunden getäuscht und betrogen

Die Masche der Immo-Betrüger war immer gleich: Sie verlangten von ihren Kunden Vorauszahlungen. Irgendwelche Garantien, dass ein Bau realisiert wird, gab es dabei nicht. In einigen Fällen liessen sich die Betrüger Vorauszahlungen auf Bauparzellen entrichten, auf die sie keinerlei Anrecht hatten.

Zwei Genfer Immobilienmakler knöpften über 200 Kunden Geld für Wohnungen ab, die nicht existierten oder schon belegt waren. Im Bild: Eine Strasse in der Stadt Carouge (GE).
Foto: Keystone
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Auch versprachen sie mehreren Klienten die gleiche Wohnung. Bei verschiedenen Gelegenheiten bliesen die Makler die Preise von Wohnungen in einer Bauzone auf. Den Kunden gewährten sie dann einen fiktiven Rabatt, von dem sie sich einen Teil schwarz auszahlen liessen.

Makler leisteten sich Privatjet

Mit der Beute machten sich die beiden ein schönes Leben mit teuren Ferien, Reisen im Privatjet und Ähnlichem, wie Gerichtspräsidentin Alessandra Armatti festhielt.

Richterin Armati erklärte, das Verschulden der beiden wiege schwer. Sie hätten zahlreichen Leuten die Ersparnisse aus der Tasche gezogen, die diese teils während eines ganzen Lebens zur Seite gelegt hätten. Die Motive des Duos seien egoistisch und auf leichten Gewinn ausgerichtet gewesen.

Gefängnisstrafe plus Geldbusse

Einer der Verurteilten muss über die Gefängnisstrafe hinaus Entschädigungen von elf Millionen Franken zahlen, der andere von neun Millionen. Für ihre Geschäfte bedienten sie sich einer angesehen Immobilienfirma.

Drei Verantwortliche eines Generalunternehmens standen ebenfalls vor Gericht. Sie arbeiteten praktisch ausschliesslich mit den beiden Betrügern zusammen. Sie bezahlten mit dem Geld der Klienten Rechnungen von Subunternehmen auf den Baustellen und setzten auf die Versprechen von neuen Bauten des Makler-Duos. Damit wollten sie ihre Firma vor der Pleite retten. Dafür erhielten sie bedingte Gefängnisstrafen von zwei Jahren. (SDA/dvo)


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