Vor allem Einkommensverlust
Folgen der Klimakrise schrumpfen die Weltwirtschaft um ein Fünftel

Ein Forschungsteam der ETH Zürich prognostiziert massive wirtschaftliche Schäden wegen Folgen der Klimakrise. Auch mit drastischen Emissionsreduktionen kostet uns der Klimawandel Billionen.
Publiziert: 18.04.2024 um 15:12 Uhr

Die Klimakrise wird bald ein weiteres Opfer fordern: die Weltwirtschaft. Eine am Mittwoch im Fachjournal «Nature Climate Change» veröffentlichte Studie zeigt, dass die globale Wirtschaft bis 2050 um rund ein Fünftel schrumpfen könnte. Das, selbst wenn der Ausstoss an klimaschädlichen Gasen wie CO₂ massiv reduziert werde.

Die verantwortlichen Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH) und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung kommen zum Ergebnis, dass selbst bei einer Reduktion mit deutlich höheren wirtschaftlichen Schäden zu rechnen ist. Die bisherigen Schätzungen liegen bereits bei 38 Billionen Dollar pro Jahr.

Kosten sechsmal höher als Kosten für Klimamassnahmen

«Diese Schäden übersteigen die Kosten, die für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf zwei Grad notwendig wären, um das Sechsfache», schrieb das Forschungsteam unter Leitung von Paul Waidelich von der ETH Zürich.

Verursacht werden die Verluste in der Weltwirtschaft etwa durch landwirtschaftliche Probleme wie Ernteausfälle.
Foto: GAETAN BALLY
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Für die Berechnung haben die Forscherinnen und Forscher Daten der vergangenen 40 Jahre aus mehr als 1600 Regionen dazu ausgewertet, wie Wetterextreme das Wirtschaftswachstum beeinflusst haben. Auf Basis von Klimamodellen errechneten sie, wie sich diese voraussichtlich in den kommenden 26 Jahren wirtschaftlich auswirken werden.

Am wenigsten verantwortliche Länder trifft es am härtesten

Je nach Region fallen die erwarteten Schäden dabei unterschiedlich aus. Die ärmsten und am wenigsten für den Klimawandel verantwortlichen Länder wird es gemäss der Studie am schwersten treffen. Für die Länder mit den niedrigsten Einkommen sind die berechneten Einkommenseinbussen um 61 Prozent höher als bei den Ländern mit höheren Einkommen.

Verursacht werden die Verluste etwa durch einen Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge in der Folge des Klimawandels, durch Einbussen in der Arbeitsproduktivität oder durch Infrastrukturschäden wegen veränderter Niederschlagsmuster. Da die Studie Auswirkungen wie Dürren oder den Anstieg des Meeresspiegels nicht berücksichtigt, gehen die Forschenden davon aus, dass die Gesamtkosten des Klimawandels noch deutlich höher liegen dürften. Auch Schäden durch Stürme oder Waldbrände sind nicht eingerechnet und könnten die Höhe der Schäden weiter erhöhen. (SDA/rul)

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