WEF-Gründer Klaus Schwab verkündet
«Wir brauchen einen grossen Kapitalismus-Neustart»

Der «grosse Neustart» ist das Thema des ersten WEF seit Ausbruch der Corona-Krise. Gründer Klaus Schwab (82) sieht die Pandemie als Möglichkeit für eine nachhaltigere Zukunft – und kann dabei auf prominente Unterstützung hoffen.
Publiziert: 03.06.2020 um 13:20 Uhr
|
Aktualisiert: 22.09.2020 um 09:16 Uhr
Levin Stamm

Die Weltwirtschaft droht aufgrund der Corona-Krise in einer Rezession unterzugehen. Klaus Schwab (82), Gründer des World Economic Forum, sieht aber genau diese Entwicklung als Chance. In einer Medienmitteilung künden die Veranstalter des wichtigsten Wirtschaftstreffens der Welt das Thema für die nächste Ausgabe an.

Mit dem «grossen Neustart» sollen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft den Wiederaufbau einer nachhaltigeren Gesellschaft nach der Corona-Pandemie anstreben. Schwab lässt auf der WEF-Webseite zudem verlauten: «Wir brauchen einen grossen Kapitalismus-Neustart.»

Vielflieger Charles als Aushängeschild

Die «grösste Gesundheitskrise der jüngeren Geschichte» sei ein Weckruf und müsse bei Regierungen weltweit zu einem massiven Umdenken mit weitreichenden Reformen führen. «Wir haben nur einen Planeten. Und wir wissen, dass der Klimawandel die nächste globale Katastrophe mit noch dramatischeren Folgen für die Menschheit sein könnte», sagt er.

WEF-Gründer Klaus Schwab sieht in der Corona-Krise eine einmalige Chance, die Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
Foto: Keystone
1/7

Prominente Unterstützung erhält das Weltwirtschaftsforum dieses Jahr aus dem britischen Königshaus. Prince Charles (71) will als diesjähriges Aushängeschild seinen langjährigen Kampf gegen den Klimawandel fortsetzen. Der Kronprinz hat bereits zu Beginn des Jahres am WEF in Davos GR eine Rede für strengere Klimaschutz-Massnahmen gehalten und wurde kurz darauf für seine Vielfliegerei kritisiert. Trotzdem bleibt der Royal das Gesicht der Klima-Bestrebungen des WEF.

Nun lässt er verlauten: «Wir haben eine goldene Möglichkeit, etwas Gutes aus der Krise zu gewinnen.» Man dürfe sich nicht fürchten, in der Erholungsphase der Weltwirtschaft die Arbeitswelt nachhaltiger zu gestalten.

Klima-Jugend zum ersten Mal involviert

Stärker denn je wird auch die junge Generation in der diesjährigen Ausgabe involviert sein. Online sollen Tausende von Jugendlichen in über 400 Städten mit den Forumsteilnehmern in Davos in einen Dialog treten.

Damit versucht das WEF den Ereignissen rund um die Klimastreik-Bewegung von Klimaaktivistin Greta Thunberg (17) gerecht zu werden: «Wir müssen in diesen neuen Gesellschaftsvertrag unsere generationenübergreifende Verantwortung einbauen. So wollen wir sicherzustellen, dass wir den Erwartungen der jungen Menschen gerecht werden», sagt Schwab.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.