Drama in Belgien
Ex-Schüler (37) tötet Grundschullehrerin – wegen Mobbing

In Belgien hat ein Mann seine ehemalige Lehrerin getötet. Der Grund: Sie soll ihn als Schüler gemobbt haben.
Publiziert: 18.03.2022 um 19:16 Uhr

Jahrelang wuchs offenbar der Hass in ihm. Dann stach er zu – aus Rache. Gunter U.* (37) soll in Belgien seine ehemalige Grundschullehrerin Maria V.* (†59) getötet haben. Der Grund: U. soll während seiner Schulzeit in der zweiten Klasse gemobbt worden sein. Sie soll ihn immer wieder gedemütigt haben. So habe sie ihn zum Beispiel ignoriert und stets andere Kinder zu Wort kommen lassen. Auch wenn U. von Kameraden schikaniert wurde, soll sie nie eingegriffen haben.

Die entstellte Leiche von Maria V. wurde im November 2020 in ihrem Haus in der Nähe von Antwerpen entdeckt. Der Fall stellte die Ermittler damals vor ein Rätsel. Obwohl die Polizei unzählige DNA-Proben genommen hatten, konnten sie keinen Täter finden.

Nur so viel war klar. Ein Raubüberfall war es nicht. Denn gestohlen wurde nichts. Die Polizei tappte im Dunklen. Doch dann machte Gunter U. einen Fehler. Er erzählte einem Freund, dass er seine ehemalige Grundschullehrerin getötet habe. Der wiederum alarmierte die Polizei. Jetzt klickten die Handschellen für den 37-Jährigen.

Auch 30 Jahre später kann Gunter U. seiner Lehrerin nicht verzeihen. Sie soll ihn als Kind im Unterricht unfair behandelt haben.
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Ausgelacht und als «Trottel» beschimpft

Dabei hatte Gunter U. laut eigener Aussage gar nicht vorgehabt, die Lehrerin umzubringen, als er Maria V. in ihrem Haus besuchte. Er wollte nur die Sache ein für alle Mal klären. Als der Belgier dann schilderte, wie er als Kind von ihr gemobbt wurde, soll die Lehrerin ihn ausgelacht und als «Trottel» abgetan haben. Zu viel für Gunter U. – er rastete aus. 101 Mal stach er mit einem Messer auf die 59-Jährige ein. Sie hatte verstarb noch in ihrer Küche.

Dass Gunter U. tatsächlich gemobbt wurde, kann die Schwester von Maria V., ebenfalls eine ehemalige Lehrerin von U., kaum glauben. «Ich habe alle ehemaligen Kollegen kontaktiert, mit denen U. in einer Klasse war, aber niemand kann sich an einen Vorfall zwischen ihm und Maria erinnern», sagt sie zur belgischen Zeitung «Het Nieuwsblad». U. sei als kleiner Junge ruhig und introvertiert gewesen, sagt sie.

U. hat die Tat inzwischen gestanden. Trotzdem fehlt bislang jede Spur von dem Messer, das er benutzte. Am Dienstag wurde der Belgier einem Richter vorgeführt und befindet sich jetzt wegen Mordes in Untersuchungshaft. (ced)

* Namen bekannt


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