«Enorme Auswirkungen auf Ökosystem»
Wie eine heruntergefallene Chipstüte eine Höhle zerstört

Ein Tourist hat im US-Bundesstaat New Mexico durch eine rücksichtlose Wegwerf-Aktion für Chaos gesorgt: Er warf eine volle Maischips-Packung in eine jahrtausendealte Tropfsteinhöhle – mit schwerwiegenden Folgen.
Publiziert: 11.09.2024 um 19:05 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Besucher warf Maischips in Tropfsteinhöhle und verursachte Chaos
  • Höhlengrillen, Milben und Spinnen bildeten ein temporäres Nahrungsnetz
  • Chipspack landete in der grössten Höhlenkammer Nordamerikas
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Dieses Chipspack sorgte im US-Bundesstaat New Mexico für Aufsehen.
Foto: National Park Services
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Sie treiben im azurblauen Wasser, liegen zerknüllt am Strassenrand oder machen aus schönen Aussichtsplätzen kleine Müllhalden: Immer wieder werfen Menschen ihre Plastiksäcke einfach so auf den Boden. In den USA hat eine rücksichtslose Wegwerfaktion jetzt aber ungeahnte Folgen.

Ein Tourist besuchte den Carlsbad-Caverns-Nationalpark im US-Bundesstaat New Mexico, um sich dort die berühmten Tropfsteinhöhlen anzusehen. Beim Höhlenbesuch gibt es nur eine Bedingung: Es darf kein Essen mitgebracht werden, da die Höhlen ein extrem empfindliches Ökosystem beherbergen, das schon seit Jahrtausenden besteht.

Doch statt sich an die Regeln zu halten, hatte der Tourist anderes vor. Während seiner Wanderung durch das Naturspektakel snackte er fröhlich eine Packung Maischips. Besonders dreist: Im Nachgang entledigte er sich seines Abfalls in der Höhle.

Mais zersetzte sich

Die Chipstüte landete in der volumenmässig grössten Höhlenkammer Nordamerikas, was für das Ökosystem schlimme Folgen hatte: «Durch die Feuchtigkeit wurde der verarbeitete Mais aufgeweicht und bot perfekte Bedingungen für die Bildung von Mikroben und Pilzen», erklärt die Parkverwaltung auf Facebook. «Höhlengrillen, Milben, Spinnen und Fliegen bildeten schnell ein temporäres Nahrungsnetz, das die Nährstoffe in die umliegenden Höhlen verteilt. Schimmel breitet sich in der Folge höher auf den umliegenden Flächen aus, trägt Früchte, stirbt ab und stinkt. Und der Zyklus geht weiter», so der Park weiter.

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Ranger versuchen nun mühselig, alle Fremdkörper und Schimmelpilze zu entfernen. «Aus menschlicher Sicht mag ein heruntergefallenes Chipspack unbedeutend erscheinen, aber für das Leben in der Höhle kann es weltverändernd sein», betont die Parkverwaltung. «Ob gross oder klein, wir alle hinterlassen Spuren. Wie wir mit anderen und unserer Umwelt interagieren, hat unmittelbare Auswirkungen.» 

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