Rätsel-Tote in den USA
Sechs Leichen aus demselben See gefischt – in einem Jahr

Die Bewohner von Austin in den USA haben Angst. Innert zwölf Monaten sind im lokalen See sechs Tote gefunden worden. Offiziell handelt es sich jeweils um Unfälle, manche vermuten aber einen Serienkiller.
Publiziert: 07.02.2024 um 11:00 Uhr
Innert eines Jahres wurden im Lady Bird Lake in Austin sechs Leichen gefunden.
Foto: GoogleMaps
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Der Notruf bei der Polizei von Austin ging am Montag gegen 13 Uhr ein. Augenzeugen hatte im dortigen Lady Bird Lake eine Wasserleiche treiben sehen. Die Meldung versetzt viele Einwohner der Stadt im US-Bundesstaat Texas in Aufregung. Denn inzwischen wird offen darüber spekuliert, ob ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Seit Januar 2023 sind insgesamt sechs Tote aus demselben Gewässer gezogen worden.

Die Ermittler schweigen auf Nachfrage von Medien, ob es Verbindungen zwischen den Toten gibt. In Austin macht derweil eine Theorie die Runde: Ein Killer könnte seine Opfer in den nahe gelegenen Bars, Medikamente oder Drogen in die Getränke mischen – um somit leichtes Spiel zu haben. 

Angeblich «Unfalltod durch Ertrinken»

Am 13. Februar 2023 wurde Jason J.* (†30) aus dem See geborgen. Er war die Woche zuvor nach einem Abend auf der Partymeile Rainey Street spurlos verschwunden. Laut KXAN News hatte ein Obdachloser der Polizei berichtet, dass er ihn ins Wasser habe fallen sehen. Laut Gerichtsmediziner war es ein Unfalltod durch Ertrinken. Die Eltern des Opfers dagegen zweifeln dies öffentlich an.

Am 5. März 2023 wurde die Leiche von Clifton A.* (†40) am Ufer des Lady-Bird-Sees angeschwemmt. Der zweifache Vater war neun Tage zuvor im Restaurant Stubb’s Bar-B-Q in Downtown Austin gesehen worden. Der Gerichtsmediziner konnte sich bei der Todesursache für den 40-Jährigen nicht festlegen. Laut Polizei gab es keine «verdächtigen Anhaltspunkte», dass Fremdverschulden vorliegen könnte. 

«Keine Belege für Gewaltverbrechen»

Jonathan H.* (†33) wurde am 1. April 2023 am Ufer in der Nähe der Rainey Street entdeckt. Der 33-Jährige war zuletzt am 31. März morgens um 2 Uhr an einem Taco-Truck gesichtet worden. Auch hier vermutet der Gerichtsmediziner Unfalltod durch Ertrinken.

Die Leiche von John Christopher H.* (†30) wurde am 15. April 3 km entfernt ans Ufer geschwemmt. Das Austin Police Department vermeldete «keine Belege für Gewaltverbrechen oder verdächtige Todesumstände». Die Lebensgefährtin des 30-Jährigen war sich dagegen in einem Interview mit der «Daily Mail» sicher, dass «ein Verbrechen hinter seinem Verschwinden und seinem Tod steckt».

Plötzlich mehr Polizisten in der Gegend

Die Leiche von Mogga D.* wurde im Juni 2023 angeschwemmt – weitere Angaben gibt es vonseiten der Behörden nicht. Eine Barfrau sagte aber zur «Sun»: «Uns ist aufgefallen, dass die Polizeikontrollen seit ein paar Monaten zugenommen haben. Scheinbar glauben auch die Cops inzwischen, dass hinter den vielen Toten mehr steckt als eine Reihung von Unfällen.»

Interessant: Im November 2019 wurde Christian P.* (21) ohnmächtig aus dem Wasser des Stadtsees gezogen. Der 21-Jährige überlebte. Er hatte einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, konnte sich aber an nichts mehr erinnern. Kratzer und blaue Flecke an den Händen wiesen darauf hin, dass er sich in einem Kampf befunden und gewehrt hatte. 

* Namen bekannt 

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