So reagiert Putin auf Beitritt von Finnland und Schweden
«Kein Problem für Russland» – dann folgt Drohung an Nato

Finnland und Schweden werden in die Nato aufgenommen. Für Putin ist das ein massiver Rückschlag. Doch er behauptet: «Kein Problem für Russland.» Es sei denn, die Nato errichtet Infrastruktur in den Ländern.
Publiziert: 29.06.2022 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2022 um 08:26 Uhr

Schweden und Finnland werden ihre jahrzehntelange Neutralität offiziell aufgeben und der Nato beitreten. Ein historischer Durchbruch für das Bündnis – und ein massiver Schlag für den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69).

Jetzt behauptet er aber, der bevorstehende Beitritt sei «kein Problem für Russland.» Das sagt er auf einer Pressekonferenz in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. «Wenn Finnland und Schweden das wollen, können sie sich anschliessen. Das liegt an ihnen. Sie können beitreten, was immer sie wollen.»

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Putin sagt Spannungen voraus

Doch dann verurteilt Putin die «imperialen Ambitionen» der Nato und wirft ihr ein Streben nach «Vorherrschaft» vor. Dann droht er, dass Moskau in gleicher Weise reagieren würde, wenn die Nato in den nordischen Ländern Infrastrukturen errichten würde – oder Truppen stationiere.

Finnland und Schweden in der Nato? «Kein Problem» für Putin.
Foto: Getty Images
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Er gibt aber an: «Wir haben mit Schweden und Finnland keine Probleme, wie wir sie mit der Ukraine haben.» Und weiter: «Alles war gut zwischen uns, aber jetzt wird es irgendwelche Spannungen geben – das ist offensichtlich, zweifelsfrei, ohne geht es nicht.»

So kam es zum anstehenden Nato-Beitritt

Finnland und Schweden waren bislang militärpolitisch neutral. So gehörten sie keiner Verteidigungsgemeinschaft an. Das ändert sich nun. Die letzte grosse Hürde für den Beitritt der beiden Länder wurde genommen, als die Türkei am Dienstag ihren Widerstand aufgab.

Dieser Durchbruch erfolgte während eines Nato-Gipfels in Madrid. Es wird erwartet, dass die beiden Länder nun schnell vollwertige Mitglieder der Nato werden und damit die Ostflanke des Bündnisses massiv stärken.

Der Westen sprach sich erfreut über den anstehenden Beitritt aus. So sagt US-Präsident Joe Biden (79): «Meiner Meinung nach senden wir eine unmissverständliche Botschaft aus – dass die Nato stark und geeint ist, und die Schritte, die wir auf diesem Gipfel unternehmen, werden unsere kollektive Stärke weiter stärken.»

«Putin kriegt Natoisierung Europas»

Und weiter: «Putin hat die Finnlandisierung Europas angestrebt.» Biden bezieht sich dabei auf die sogenannte Finnlandisierungsdynamik, bei der Russland jahrzehntelang die Aussenpolitik seines deutlich kleineren Nachbarn dominierte.

Biden sagt: «Er wird die Natoisierung Europas bekommen, und das ist genau das, was er nicht wollte, das ist genau das, was getan werden muss, um die Sicherheit Europas zu gewährleisten.» (euc)

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