Ist das etwa die berühmte Loch Nessie?
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Sichtung im August 2022:Ist das etwa die berühmte Loch Nessie?

Wo ist das «Monster» von Loch Ness?
Grösste Nessie-Suche seit 50 Jahren gestartet

Wo und was ist das sagenumwobene «Monster» von Loch Ness? Eine Expedition soll diese Frage nun beantworten. Es ist die grösste Suche seit 50 Jahren. Wärmebildkameras und Drohnen sind im Einsatz.
Publiziert: 26.08.2023 um 18:42 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2023 um 10:34 Uhr
Seit Hunderten von Jahren rätselt man um die Existenz des «Monsters» von Loch Ness.
Foto: keystone-sda.ch
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In den schottischen Highlands hat am Samstag in strömendem Regen die grösste Suche nach dem angeblichen Seeungeheuer von Loch Ness seit fünf Jahrzehnten begonnen. Bei der Expedition werden Drohnen und Boote mit Wärmebildkameras sowie Hydrophone eingesetzt. «Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem die Leute noch nicht von Nessie gehört haben, aber es ist immer noch eine unserer grössten Fragen: Was ist das Monster von Loch Ness?», sagte Paul Nixon, Leiter des Loch-Ness-Zentrums, der Nachrichtenagentur AFP.

«Ich weiss nicht, was es ist», fuhr er fort. «Was ich weiss, ist, dass da etwas Grosses im Loch Ness ist. Ich habe Sonaraufnahmen von Objekten der Grösse von Lieferwagen gesehen, die sich unter Wasser bewegen.» Die Organisatoren der Suche haben Freiwillige dazu aufgerufen, über den Verlauf des Wochenendes nach Bewegungen im Wasser oder andere unerklärliche Ereignisse Ausschau zu halten.

Über 1000 Sichtungen

«Es könnte ein Mythos sein, es könnte die Realität sein. Ich glaube, es ist etwas dazwischen», sagte die 21-jährige Touristin Tatiana Yeboah. Sie werde den See im Blick behalten, um nichts zu verpassen.

Berichte über ein Unterwassermonster im bis zu 240 Meter tiefen Loch Ness datieren zurück bis ins Altertum – schon Steinreliefs zeigen eine mysteriöse Bestie mit Flossen. Die früheste schriftliche Erwähnung stammt aus einem Buch über das Leben des irischen Mönchs Columban aus dem Jahr 565. Demnach attackierte das Monster einen Schwimmer und wollte gerade noch einmal zum Angriff übergehen, als der heilige Columban ihm den Rückzug befahl.

Auch später wurden immer wieder Sichtungen gemeldet. 1933 berichtete die Lokalzeitung «Inverness Courier» darüber, wie ein Paar auf einer neu erbauten Strasse am See entlang fuhr und eine «enorme Erhebung» im Wasser sah. Das Loch-Ness-Zentrum in Drumnadrochit nahe Inverness beziffert die offiziellen Nessie-Sichtungen auf mehr als 1100. Das sagenumwobene Monster bringt der schottischen Tourismus-Industrie Millionen von Pfund ein.

Wissenschaftler und Hobby-Sucher versuchten über die Jahre immer wieder, Belege für einen grossen Fisch wie einen Stör in den Tiefen des Loch Ness zu finden. Einige vermuteten, dass es sich bei dem Monster um ein prähistorisches Meeresreptil wie den Pläsiosaurus handeln könnte.

Die bisher grösste Suche im Jahr 1972 brachte keine Ergebnisse zutage. Im Jahr 1987 gaben Teilnehmer einer Expedition an, ein «unidentifiziertes Objekt von ungewöhnlicher Grösse und Stärke» gefunden zu haben. Bei einer DNA-Untersuchung des Loch Ness im Jahr 2018 fanden Wissenschaftler keine Anzeichen für einen Pläsiosaurus oder ein anderes derartig grosses Tier – dafür wiesen die Ergebnisse auf das Vorhandensein zahlreicher Aale hin. (AFP/bab)

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