AC Cobra
Elektrische Wiedergeburt einer Legende

Die AC Cobra ist der Inbegriff eines Sportwagens. Extrem leicht und extrem stark wurde sie zu einem schwer zu bändigenden Ungetüm. Jetzt kehrt das Kultfahrzeug zurück – als Elektroversion.
Publiziert: 06.07.2020 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2020 um 22:46 Uhr
Martin A. Bartholdi

Nachahmung ist die höchste Form der Anerkennung. Im Sinne dieser Redewendung ist die englische AC Cobra wohl einer der geachtetsten Sportwagen der Welt. Vom 1962 bis 1968 gebauten, superleichten und extrem starken Roadster gibt es mehr Nachbauten als Originale. Doch diese Zahl wird nun etwas korrigiert.

Die Cobra feiert ihr Comeback! Das Prinzip bleibt das gleiche wie bei der Entwicklung der ersten Cobra 1962. Damals wollte der amerikanische Ex-Rennfahrer und Autobauer Carroll Shelby den AC Ace mit einem leistungsstarken Ford-Motor aufwerten. Daraus wurde die legendäre Cobra.

Zukunft trifft Vergangenheit

Nun bekommt der Kult-Roadster wieder einen neuen Motor – einen elektrischen. Dieser leistet 230 kW (312 PS) und 500 Nm maximales Drehmoment. Damit sprintet die nur 1250 Kilogramm schwere AC Cobra Series1 Electric in 6,7 Sekunden auf Tempo 100. Der 54-kWh-Akku soll für eine Reichweite von 150 Meilen (ca. 241 km) reichen.

AC Cars bringt die legendäre Cobra als Elektroversion zurück.
Foto: Werk
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Trotz der neuen Technik steckt unter dem bekannten Cobra-Design immer noch eine Leiterrahmenkonstruktion, die für die Batterie leicht angepasst wurde. Um jedoch auch heutigen Sicherheitsstandards zu entsprechen, gibts Upgrades für Bremsen und Lenkung. Der Innenraum bleibt klassisch und versprüht den nostalgischen Charme der 1960er-Jahre.

Benzinversion verfügbar

Wer es lieber klassisch mag, entscheidet sich für die AC Cobra 140 Charter Edition. Hier kommt ein 2,3-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor aus dem aktuellen Ford Mustang zum Einsatz. Damit kommt die Cobra auf 350 PS (257 kW) und 440 Nm maximales Drehmoment. Die Benzin-Cobra ist 150 Kilogramm leichter und sprintet in 6,0 Sekunden auf Tempo 100.

Die Versionen der Cobra sind je auf 58 Stück limitiert, nach dem Alter des seit 1962 gebauten Sportwagens. Die ersten Modelle sollen noch im letzten Quartal des Jahres ausgeliefert werden. Die Preise starten für die Series1 Electric bei 138'000 Pfund (ca. 162'000 Fr.) und beim 140 Charter Edition ab 85'000 Pfund (ca. 100'000 Fr.) – jeweils vor Steuern. Zum Vergleich: Original-Cobras aus den 60er-Jahren kosten heute locker über eine Million Franken.

Kleiner Wermutstropfen: Bei allen 116 Exemplaren handelt es sich um Rechtslenker-Versionen, die nur für England zugelassen sind. Für Europa und auch die Schweiz sind allerdings in kürze auch erste Cobras geplant – und erst noch stärkere.

Wer steckt dahinter?

Unklar bleiben die Besitzverhältnisse der Marke AC Cars. Die Rechte gehören einer Firma namens Acedes Holdings. Laut der Internetseite www.accars.eu steht hinter der Wierderbelebung der Marke ein internationales Team mit Vertretern aus allen Kontinenten. Sie behaupten, auf die legendäre Marke AC Cars zurückzugehen, die 1901 in England gegründet wurde, womit AC Cars Grossbritanniens ältester, durchgehend produzierender Autohersteller wäre.

Bis 1984 ist die Geschichte dieser Marke auch nachzuverfolgen. Danach wird es unübersichtlich. Zahlreiche Besitzerwechsel machen es ebenso schwierig wie die Tatsache, dass in den 2000er-Jahren auch auf Malta eine Firma namens AC Cars auftaucht. Als Kontaktadresse wird das Hethel Engineering Centre in Norfolk (GB) angegeben, wo auch die Traditionsmarke Lotus zu Hause ist.

Woher hat der Mustang Shelby seinen Namen?

Carroll Shelby (1923–2012) war ein US-amerikanischer Rennfahrer, der unter anderem 1959 mit Aston Martin die 24 Stunden von Le Mans gewann. Nachdem ein Herzfehler seine Rennkarriere beendete, machte er sich als Konstrukteur des legendären US-Sportwagens AC Cobra einen Namen. Ab 1965 tunte er für Ford die Shelby-Mustangs und arbeitete auch am Le-Mans-Renner Ford GT40 mit. Obwohl die Über-Mustangs längst bei Ford vom Band laufen, tragen sie noch immer Shelbys Namen.

Carroll Shelby (1923–2012) war ein US-amerikanischer Rennfahrer, der unter anderem 1959 mit Aston Martin die 24 Stunden von Le Mans gewann. Nachdem ein Herzfehler seine Rennkarriere beendete, machte er sich als Konstrukteur des legendären US-Sportwagens AC Cobra einen Namen. Ab 1965 tunte er für Ford die Shelby-Mustangs und arbeitete auch am Le-Mans-Renner Ford GT40 mit. Obwohl die Über-Mustangs längst bei Ford vom Band laufen, tragen sie noch immer Shelbys Namen.

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