So wurde Elon Musk zum Milliardär
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Zehn Stationen:So wurde Elon Musk zum Milliardär

Was fährt eigentlich...?
Crash-Pilot Elon Musk und seine PS-Liebe

Wer glaubt, Tesla-Chef Elon Musk hätte nur Elektroautos in seiner Garage geparkt, der irrt gewaltig. Dem reichsten Mann der Welt kann es auch auf dem Asphalt nicht schnell genug gehen – was einst beinahe in einer Katastrophe endete.
Publiziert: 07.11.2022 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2022 um 17:01 Uhr
Andreas Engel

Keine Woche ohne neue Schlagzeilen über Elon Musk (51) oder eines seiner zahlreichen Unternehmen. Grosse Aufmerksamkeit erhielt der in Südafrika geborene Triple-Staatsbürger (neben der südafrikanischen besitzt Musk auch die kanadische und die US-Staatsbürgerschaft) bereits Anfang der 2000er-Jahre, als er mit dem Verkauf seines entwickelten Online-Bezahlsystems Paypal an eBay ein Millionen-Vermögen anhäufte.

Kurz darauf gründete Musk das Raumfahrtunternehmen SpaceX – heute der weltweit führende kommerzielle Anbieter von Flügen ins All, der auch die US-Weltraumbehörde Nasa zu seinen Kunden zählt. 2004 investierte Musk in das ein Jahr zuvor gegründete Unternehmen Tesla. Als CEO wurde er zur prägenden Figur des heute weltgrössten Elektroautobauers und verhalf der Elektromobilität unter anderem mit dem Aufbau des Tesla-Superchargernetzes zum weltweiten Durchbruch.

Aktuell hält Elon Musk die Welt mit dem 44-Milliarden-Dollar-Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter auf Trab. Dem reichsten Menschen des Planeten – geschätztes Vermögen: 209 Milliarden Dollar – scheinen weder Ausdauer noch Motivation für neue Projekte auszugehen. Für Elon Musk kanns nie schnell genug gehen – auch auf der Strasse.

Tesla-Chef Elon Musk (51) liebt die grossen Auftritte. Hier zelebriert der gebürtige Südafrikaner medienwirksam die Vorstellung des neuen Tesla Roadster 2017.
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Erst BMW, dann Jaguar

Doch auch ein Elon Musk fängt mal klein an, was ein Blick in seine automobile Biografie belegt. So solls sich bei seinem ersten Auto um einen BMW 320i, Jahrgang 1978, gehandelt haben. Kaufpreis der 125-PS-Occasion: knapp 1400 Dollar. Doch sein Traumauto war Jaguars legendärer E-Type: Vom ersten Bonus seiner 1995 gegründeten Web-Software-Firma Zip2 über 40'000 Dollar gönnte er sich einen 1967er E-Type. Rundum zufrieden mit dem Kauf des Oldtimers war er aber nicht: «Er war wie eine schlechte Freundin – er liess mich immer wieder im Stich und machte mir eine Menge Schwierigkeiten.»

Der fliegende McLaren

Als nach dem Verkauf von Zip2 im Jahr 2000 die ersten Millionen auf seinem Konto landeten, griff Sportwagenfan Musk gleich beim rund eine Million Dollar teuren britischen Supersportler McLaren F1 zu. In einem CNN-Interview erzählte er später, den McLaren für seine täglichen Fahrten von San Francisco nach Los Angeles benutzt zu haben. Alleine im ersten Jahr sei er fast 18'000 Kilometer im 627 PS starken F1 gefahren.

Bis auf dem Weg zu einem Meeting der Investor Peter Thiel (55) vom Beifahrersitz aus wissen wollte, was das Auto so drauf hat. Musk erwiderte «schau her» und drückte das Gaspedal durch. Die Hinterräder verloren augenblicklich die Traktion, der McLaren schleuderte, krachte in eine Böschung, bevor er abhob und sich laut Musk «wie eine Diskusscheibe» drehte. Komplett geschrottet kam er wieder zum Stehen. «Ein Wunder, dass keiner von uns bei dem Unfall verletzt wurde», sagte der damals nicht einmal angegurtete Peter Thiel 2017 der «New York Times». Ganz Geschäftsmänner legten Musk und Thiel den Rest des Weges zum Meeting per Anhalter zurück. Den unversicherten F1 liess Musk reparieren, fuhr ihn bis 2007 und verkaufte ihn dann – mit Gewinn.

Audi nervt, Lotus taucht

Der McLaren war nicht der einzige Verbrenner-Sportwagen, den sich Musk zulegte. Neben einem BMW M5 von Tuner Hamann soll seit 2012 auch ein Porsche 911 zur Car-Collection zählen. Bei einem Audi Q7, den er ebenfalls zwischenzeitlich besass, nervte sich Musk am umständlichen Zugang zur dritten Sitzreihe – woraufhin ihm die Idee der nach oben aufschwingenden Flügeltüren kam, die Tesla später beim Model X verbaute.

Der Tesla-Boss soll aber auch im Besitz von zwei echten automobilen Raritäten sein. Neben einem Ford Model T – das ab 1908 erste am Fliessband gebaute Automobil überhaupt –, das er 2017 als Geschenk erhielt, ersteigerte Musk 2013 den originalen Lotus Esprit S1, der im James-Bond-Film «Der Spion, der mich liebte» von 1977 mit seinem Tauchtalent Bekanntheit erlangte. Bei der Präsentation des futuristischen Cybertrucks 2019 stellte Musk den Esprit aus und bestätigte später, dass dessen kantiges Design die Inspiration für den Look des Cybertrucks war. Während die Markteinführung des Elektro-Pick-ups immer noch auf sich warten lässt – angekündigt war er für Ende 2021 –, sorgte Elon Musk bereits im Dezember 2019 für Aufregung, als er in einem Prototyp des Cybertrucks beim Luxus-Restaurant Nobu in Malibu vorfuhr – inklusive unfreiwilliger Showeinlage, als er beim Wendemanöver ein Strassenschild ummähte.

Schneller, höher, Roadster

Die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, beherrscht kaum jemand so wie Elon Musk: Zum Jungfernflug der neuen SpaceX Falcon-Heavy-Rakete 2017 wurden nicht etwa gewöhnliche Testgewichte geladen – es musste ein Tesla Roadster als Erprobungsfracht herhalten, der seitdem um die Sonne kreist. Bei dem Roadster handelte es sich angeblich sogar um Musks Privatfahrzeug.

Am liebsten ist er laut eigenen Angaben heute im Model S P100D unterwegs. Die Performance-Variante ist mit einer Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 2,4 Sekunden eine absolute Elektro-Rakete. Als Zweitwagen nutze er ein Model 3, und für Familienausflüge das grosse Model X – Musk soll gemäss verschiedener Medienberichte Vater von neun Kindern sein. Die nächste Schlagzeile? Nur eine Frage der Zeit.

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