Smart SUV #1 an der IAA
Nach 17 Jahren endlich der SUV

Lange war es still um Smart, seit die Marke von der Mercedes-Tochter zum Geely-Mercedes-Joint-Venture wurde. An der IAA in München (D) gibt es endlich mal wieder Neues: Smart bekommt nächstes Jahr einen E-SUV.
Publiziert: 07.09.2021 um 13:22 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2021 um 18:45 Uhr
Timothy Pfannkuchen aus München

Anno 2005 hatte Mercedes-Tochter Smart die Idee, einen kleinen SUV zu bauen – ziemlich genau, was heute von Renault Captur bis Toyota Yaris Cross boomt. Aus dem Formore wurde nichts: Die in der Schweiz von Nicolas Hayek (1928–2010) ersonnene Marke etablierte sich, aber hakte finanziell. Auch die jüngsten Fortwo und Forfour brachten nie den Durchbruch.

Ende 2019 wurde Smart zum Joint-Venture von Mercedes und Geely (u.a. Volvo) aus China und parallel zum Umzug nach Osten zur reinen Elektromarke. Vorübergehend wurde es dann seither so still um Smart, dass Gerüchte die Runde machten, Europa sei kein Thema mehr.

Nach 17 Jahren ein SUV

Umso überraschender: Am Mercedes-Weltpremieren-Reigen (u.a. EQE) an der IAA in München (D) hatte auch Smart was Neues zu bieten: 17 Jahre nach der Formore-Idee bekommt Smart endlich den kleinen SUV – mit Design aus Deutschland und Technik aus China: 2022 – so sagt Europa-CEO Dirk Adelmann (siehe Kasten) – soll Smarts SUV Concept #1 zum Serienauto werden.

An der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München (D) stellt Smart-Europa-CEO Dirk Adelmann die Studie Smart SUV Concept #1 vor.
Foto: Timothy Pfannkuchen
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Drei Fragen an ...Dirk Adelmann, CEO Smart Europe

Blick: Herr Adelmann, wann kommt der Smart-SUV #1 in Serie?
Dirk Adelmann: In China Mitte 2022, in Europa Ende 2022 oder Anfang 2023.

Sie haben zur Enthüllung der SUV-Studie gesagt, Smart erfinde sich neu. War Smart also zuvor auf dem falschen Weg?
Nein. Wir erfinden uns zwar neu, nehmen aber logischerweise nicht heraus, was aktuell gut ist. Wir haben mit Fortwo und Forfour sehr erfolgreiche Fahrzeuge im Microcar-Segment. Jetzt gehen wir ein Segment höher – zu den Compact Cars. Wir erweitern unser Portfolio, das hatten wir schon immer vor.

Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, Smart werde zur reinen China-Marke. Ist die Enthüllung in München ein Statement für Europa?
Wir haben bewusst eine Premiere in Europa gewählt. Das Design ist von Mercedes-Benz, das Engineering von Geely, es ist ein europäisches Design für eine internationale Marke. Allein mit Europa können wir in diesen Segmenten nicht überleben, deshalb brauchen wir den chinesischen Markt. Die Partnerschaft der Geely Holding und der Mercedes-Benz AG ist da zum Beispiel vertriebstechnisch eine Win-win-Situation. Das passt sehr gut zusammen.

Timothy Pfannkuchen

Blick: Herr Adelmann, wann kommt der Smart-SUV #1 in Serie?
Dirk Adelmann: In China Mitte 2022, in Europa Ende 2022 oder Anfang 2023.

Sie haben zur Enthüllung der SUV-Studie gesagt, Smart erfinde sich neu. War Smart also zuvor auf dem falschen Weg?
Nein. Wir erfinden uns zwar neu, nehmen aber logischerweise nicht heraus, was aktuell gut ist. Wir haben mit Fortwo und Forfour sehr erfolgreiche Fahrzeuge im Microcar-Segment. Jetzt gehen wir ein Segment höher – zu den Compact Cars. Wir erweitern unser Portfolio, das hatten wir schon immer vor.

Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, Smart werde zur reinen China-Marke. Ist die Enthüllung in München ein Statement für Europa?
Wir haben bewusst eine Premiere in Europa gewählt. Das Design ist von Mercedes-Benz, das Engineering von Geely, es ist ein europäisches Design für eine internationale Marke. Allein mit Europa können wir in diesen Segmenten nicht überleben, deshalb brauchen wir den chinesischen Markt. Die Partnerschaft der Geely Holding und der Mercedes-Benz AG ist da zum Beispiel vertriebstechnisch eine Win-win-Situation. Das passt sehr gut zusammen.

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Die Studie sieht knuffig und cool aus, ist mit 4,29 Metern im Format von Opel Mokka-e, VW T-Roc und Co. und hat gegenläufig öffnende Türen (die wohl kaum in die Serie finden). Innen fallen vier Einzelsitze (Serie fünf Plätze) und ein neues Bedienkonzept mit frei stehendem 12,8-Zoll-Touchscreen auf. Auf jenem dient ein dreidimensionaler Globus als Zentralmenü.

440 Kilometer Reichweite

Gebaut wird der Smart-SUV vom Joint Venture in China. Darunter steckt Geelys neue SEA-Hightech-Stromplattform. Gemunkelt wird von 440 Kilometern Reichweite aus einem unter 70 kWh grossen Akku, Heckantrieb und um die 180 kW (250 PS) Elektropower. Und der Name der Serienversion? Offen. Ob es dann einen Formore geben wird?

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