Ratgeber: Mit dem Wohnmobil ins Ausland
Übergewicht kann teuer werden

Sommerzeit ist Reisezeit. Gehts mit dem Wohnmobil in die Ferien, sollte dringend aufs zulässige Gesamtgewicht geachtet werden – sonst drohen besonders in unseren Nachbarländern saftige Bussen.
Publiziert: 13.07.2024 um 03:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2024 um 16:40 Uhr
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Der Traum eines jeden Campers: Mit dem Wohnmobil an die abgelegensten Orte Europas reisen. Doch mit zu viel Gewicht an Bord kann der Traum schnell zum Alptraum werden.
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Wer noch nicht in die Sommerferien unterwegs ist, den lassen die hohen Temperaturen garantiert von ihnen träumen. Dass es aber nicht immer der Flieger oder das Auto sein müssen, um den Traumurlaub zu erleben, zeigt die weiterhin hohe Beliebtheit von Wohnmobilen. 2023 wurden in der Schweiz exakt 6588 Camper neu zugelassen. Das sind zwar 1000 Fahrzeuge weniger als im Rekordjahr 2021, aber fast 2000 mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019, als lediglich 4766 Wohnmobile neu zugelassen worden sind.

Doch gerade Neucamper unterschätzen gerne, wie wenig es manchmal braucht, um sein Gefährt zu überladen. Denn Komfort-Einbauten wie Klimaanlage, Sonnenstoren oder Veloträger zählen mit zum zulässigen Gesamtgewicht und müssen beim zuständigen Strassenverkehrsamt gemeldet und im Fahrzeugausweis ergänzt werden. Tipp: Schon vor dem Kauf eines neuen Wohnmobils nach der maximalen Zuladung erkundigen – für Familien sind 700 bis 800 Kilo Zuladung empfehlenswert.

Bussen in der Schweiz

Doch auch Proviant, Gepäck und weitere Ausrüstung schlagen dem Wohnmobil auf die Hüften – und das kann nicht nur in der Schweiz, sondern besonders in beliebten Ferienländern wie Italien, Österreich oder Spanien richtig teuer werden – hier wird das Gewicht oft häufiger und strenger als bei uns kontrolliert. In der Schweiz reichen die Ordnungsbussen von 100 bis 250 Franken – je nach Überladung und Grösse des Fahrzeugs. Überschreitet man das Gesamtgewicht um mehr als fünf Prozent, droht eine Anzeige mit individuellem Strafmass.

Hohe Strafen im Ausland

Während Camperinnen und Camper mit zu schweren Wohnmobilen in Ländern wie Belgien, Dänemark und Deutschland mit Bussen zwischen 10 und 325 Franken noch relativ harmlos davonkommen, müssen sie zum Beispiel in Österreich richtig tief in die Tasche greifen: Bei Übergewicht werden dort bis zu 2150 Franken fällig – ab 15 Prozent Übergewicht wird die Busse individuell festgesetzt und kann umgerechnet gar bis zu 4850 Franken betragen! Auch in den beliebten Feriendestinationen Italien und Spanien kann die Polizei Strafen von bis zu 1650 bzw. 4550 Franken aussprechen.

Im Zweifel auf die Waage

Um die Freude am Camping-Urlaub also nicht schon bei der Anreise zu verlieren, lohnt sich vor Reise-Antritt im Zweifelsfall die Fahrt auf die Waage. Solche findet man etwa bei Kehrichtanlagen oder in der Nähe einer Landi. Praktisch können auch mobile Radwaagen sein, die im Campingfachhandel erhältlich sind.

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