Vermeiden spart massiv Geld
Diese 7 Fehler machen Sie bei der Autoversicherung

Geht es um die Autoversicherung, sind wir gerne bequem. Das kostet uns richtig Geld – denn so profitiert man weder von den jüngst extrem gesunkenen Prämien noch besten Bedingungen. Für Blick nennt eine Comparis-Expertin die häufigsten Fehler.
Publiziert: 27.08.2021 um 05:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2021 um 15:26 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Wer Geld sparen und gut versichert sein will, sollte bei der Autoversicherung auf der Hut sein. Für Blick hat Andrea Auer (35), die Mobilitätsexpertin des Online-Vergleichsportals Comparis, sieben häufige Fehler zusammengestellt:

1. Der Versicherung treu bleiben

Seit Jahren sind Autoversicherungs-Prämien im Sinkflug – alleine in den letzten drei Jahren um bis zu ein Fünftel! Wer seiner Versicherung treu bleibt, spart aber nichts. Für bestehende Kunden werden Prämien nicht automatisch gesenkt. Will man von günstigeren Prämien profitieren, muss man also den Anbieter wechseln.

2. Kündigungstermin verpassen

Wer den Versicherer wechselt, muss erst den bestehenden Vertrag kündigen. Das ist aber nicht jederzeit möglich. Gängigster Zeitpunkt ist der Vertragsablauf, meistens mit drei Monaten Kündigungsfrist aufs Jahresende. Einige Versicherer bieten kürzere Fristen. Kündigen kann man jedoch auch verfrüht – bei Halter- oder Fahrzeugwechsel, Prämienerhöhung oder nach einem Schadensfall. Bei letzterem hat man nach Kenntnis der Kostenübernahme 14 Tage dazu Zeit.

Andrea Auer (35), Mobilitätsexpertin des Online-Vergleichsportals Comparis.ch, nennt häufig begangene Autoversicherungs-Fehler.
Foto: Helen Ree/Comparis
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3. Mehrjährige Verträge

Für Mehrjahresverträge gewähren Versicherer in der Regel einen kleinen Rabatt. Dennoch rechnet es sich oft nicht: Die Prämien sind sehr gesunken, weswegen man vom Versicherungswechsel in der Regel mehr profitiert als vom Rabatt.

4. Unnötige Zusatzversicherungen

Viele Zusatzbausteine zur Versicherung sind überflüssig, weil dies oft schon über eine andere Versicherung abgedeckt ist – oft ohne dass uns das bewusst wäre. So etwa bei der Insassenunfallversicherung: Wer in der Schweiz mindestens acht Stunden pro Woche arbeitet, ist über den Arbeitgeber unfallversichert, deshalb braucht man oft gar keine zusätzliche Deckung für die Passagiere. Wer in der Hausratversicherung den «einfachen Diebstahl auswärts» versichert hat, kann auf eine separate Versicherung für im Auto mitgeführte Sachen verzichten. Und wer einen jüngeren Neuwagen fährt oder eine TCS-Mitgliedschaft hat, kann in der Regel auf separate Assistance-Deckung der Autoversicherung verzichten.

5. Totalschaden-Leistung ignorieren

Zu oft vergleicht man beim Autoversicherungs-Abschluss nur die Prämien, nicht aber die Leistungen im Ernstfall. Bei Totalschaden zahlt nicht jeder Versicherer denselben Betrag! Die Unterschiede betragen teils bis zu 25 Prozent, wie eine Studie von Comparis zeigt: Das können schnell 10'000 Franken Unterschied sein.

6. Vollkasko ohne Ende

Eine Vollkasko deckt selbst verursachte Schäden am eigenen Fahrzeug. Das Auto verliert aber vor allem in den ersten Jahren schnell an Wert. Die hohe Prämie für Vollkasko lohnt sich im Vergleich zum Fahrzeugwert ab einem gewissen Fahrzeugalter nicht mehr. Wann Wechsel auf Teilkasko angezeigt ist, hängt von Bedürfnissen und Auto ab. Wer ein teures Auto fährt, wartet mit dem Wechsel lieber länger. Wer öfters Kollisionen oder viel fährt, sollte ebenfalls länger warten – besonders dann, wenn man nicht genügend Geld hätte, eine Reparatur selbst zu bezahlen.

7. Verträge nicht lesen

Die Allgemeinen Vertragsbedingungen (AVB) ziehen sich oft über viele Seiten. Nein, das will niemand vor Vertragsabschluss lesen – sollte man aber, denn das kann sich lohnen. Am wichtigsten: Das Bonusstufen-System (wie stark Prämie bei Schaden steigt) ist von Versicherer zu Versicherer verschieden. Pannenhilfe (Assistance) ist mal dabei, mal nicht – siehe 4.). Und auch beim Parkschaden gibt es von Autoversicherer zu Autoversicherer teils sehr grosse Unterschiede.

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