Vor der Fahrt
Auch wenn die letzten Jahre für die Marke eher karg waren: Beim Design ist Alfa Romeo noch immer eine grosse Nummer – obwohl das Rezept für den Tonale schon vor Jahrzehnten kreiert wurde. Gerade Fronthaube, sechs Einzelscheinwerfer und dazwischen der wappenförmige Frontgrill, der das Kontrollschild wie immer auf die Seite drängt – so cool sehen nur wenige kompakte SUVs aus. Die LEDs im Heck sind rote Kopien der Frontleuchten und solch einen Knick in der Heckklappe hat man seit den 1970ern nicht mehr gesehen. Alte Klasse.
Auf der Strasse
Drinnen gibts neue Töne – dank der Basismotorisierung mit 130 PS (96 kW), der ein kleiner E-Motor mit 20 PS (15 kW) in Teilzeit auf die Sprünge hilft. Beim Anfahren wird einige Meter elektrisch gesurrt, erst danach legt sich der Benziner ins Zeug. In der Stadt rollt der Fünfplätzer souverän, doch sobald es bergig wird, grölt er kräftig – leider nicht ganz so volltönend wie die Alfa-Vierzylinder von einst. DNA steht auf dem Fahrmodusschalter – auf Normal dreht die Lenkung leichtgängig, aber etwas gefühlskalt; auf Dynamik belohnt der Tonale mit mehr Feeling. Aber der 160-PS-Mildhybrid wäre wohl die bessere Wahl.
Antrieb: 1.5-R4-Turbobenziner, 130 PS (96 kW), Elektromotor 20 PS (15 kW), Mild-Hybrid mit 48-Volt-Bordsystem, 240 Nm@1500/min, 7-Gang-DSG, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 9,6 s, Spitze 200 km/h
Masse: L/B/H 4,53/1,84/1,60 m, 1600 kg, Kofferraum 500–1500 Liter
Umwelt: WLTP/Test 6,1 / 6,7 l/100 km=139/153 g/km CO₂-Ausstoss, Energie B
Preise: ab 46’900 Fr., Testwagen plus Optionen 54’100 Fr. (inkl. Spurhalter und Stauassistent, elektrisch verstellbaren und belüfteten Sportsitze, Harman-Kardon-HiFi, u.a.)
Antrieb: 1.5-R4-Turbobenziner, 130 PS (96 kW), Elektromotor 20 PS (15 kW), Mild-Hybrid mit 48-Volt-Bordsystem, 240 Nm@1500/min, 7-Gang-DSG, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 9,6 s, Spitze 200 km/h
Masse: L/B/H 4,53/1,84/1,60 m, 1600 kg, Kofferraum 500–1500 Liter
Umwelt: WLTP/Test 6,1 / 6,7 l/100 km=139/153 g/km CO₂-Ausstoss, Energie B
Preise: ab 46’900 Fr., Testwagen plus Optionen 54’100 Fr. (inkl. Spurhalter und Stauassistent, elektrisch verstellbaren und belüfteten Sportsitze, Harman-Kardon-HiFi, u.a.)
Das war super
Wow, Alfa Romeo kann jetzt auch ordentliche Verarbeitung – da merkt man, dass beim Mutterkonzern Stellantis mehr auf Qualität geguckt wird. Das Fahrwerk federt und dämpft proper, Platz hats auch ausreichend und der Kofferraum mit 500 bis 1500 Liter weist für dieses Segment geradezu Gardemass auf. Endlich gibts ein Multimedia-System, das man auch versteht. Und schön, dass Alfa wieder Felgen im Retro-Fünfloch-Design aufzieht.
Das war schwach
Die Sitze sind wie früher sehr auf der straffen Seite; je nach Körpergrösse probiert man lange herum an der Einstellung für eine optimale Sitzposition. Die hohe Box zwischen den Vordersitzen nervt, weil sie keinen Platz für den rechten Ellenbogen lässt. Unter der Gürtellinie trägt der Tonale viel Hartplastik. Und ein wenig mehr traditionelles Alfa-Fahrgefühl dürfte es schon sein – dazu würden dann auch die riesigen Metall-Schaltpaddle am Lenkrad passen.
Das bleibt
Alfa Romeo will Premium sein. Preislich kommt der Tonale Speciale selbstbewusst daher: In der Basis toppt er knapp den günstigsten Audi Q3 – der noch 20 PS mehr bietet, aber auch weniger Platz und Serienausstattung und keinen Mildhybrid. Als Speciale mit praller Ausstattung liegt der Testwagen bei 54'100 Franken. Objektiv gesehen noch angemessen – aber mehr Emotionalität beim Antrieb wäre nötig, um an alte Alfa-Zeiten anzuknüpfen. Die dürfte dann Anfang 2023 der Plug-in-Hybrid mit 275 PS nachliefern – und Allrad.
