Superfood aus der Region
Super muss nicht teuer sein

Maca, Goji, Chia. Die «Supernahrungsmittel» sind meist teuer und exotisch. Doch es geht auch einheimisch und billig.
Publiziert: 05.11.2018 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 14:22 Uhr

Ohne Magnesium geht gar nichts. Das kann man in mindestens einem Dutzend einschlägiger Bücher nachlesen. Dasselbe gilt für Iod, Eisen, Zink, Omega-3-Fette, Astaxanthin, Glutathion, Chlorogensäure usw. Wer all diese «Unverzichtbaren» als Pillen, Tabletten oder Tropfen kauft, braucht bald ein paar zusätzliche Apotheker-Schränkli.

Eine bessere Möglichkeit sind die sogenannten Superfoods, die möglichst viele dieser «Unverzichtbaren» enthalten. Auch hier ist das Angebot riesig – und teuer. Brauchen wir das überhaupt?

Im Prinzip ja. Vieles spricht dafür, dass wir – um gesund zu bleiben – weit mehr Mineralstoffe, Vitamine, Polyphenole usw. brauchen, als wir normalerweise zu uns nehmen. Der amerikanische Zahnarzt Weston Price hat schon vor 70 Jahren die Nahrungsgewohnheiten gesunder und kariesfreier Völker untersucht und fand überall dasselbe Muster. Sogar die von der Vegetation nicht verwöhnten Eskimos nahmen mit ihrer Nahrung 49-mal so viel Iod, 10- mal so viele fettlösliche Vitamine, 8-mal so viel Magnesium und 5-mal so viel Calcium und Phosphor auf, wie wir heute zu uns nehmen, wenn wir Richtlinien der US-Gesundheitsbehörde befolgen.

Gesund und günstig: Auch Kohl enthält viele Vitalstoffe.

Vitalstoffe statt Junk Food

Wie kommen wir heute auf die erforderlichen Mengen? Zunächst einmal, indem wir auf Junk Food verzichten. Der durchschnittliche Schweizer verzehrt pro Tag etwa 150 Gramm Brot, 120 Gramm Zucker und 30 Gramm Teigwaren. Damit sind rund 40 Prozent aller Kalorien weitgehend frei von vitalen Nährstoffen. Auch Reis und Kartoffeln sind pro Kalorie nicht sehr reich an Vitalstoffen.

Zweitens müssen wir möglichst Nahrungsmittel mit vielen Vitalstoffen (Vitamine, Mineralien, Polyphenole usw.) zu uns nehmen. Dabei sollte man sich von der Werbung und von Studien nicht zu sehr beeinflussen lassen. Je teurer und exotischer ein Nahrungsmittel ist, desto eher lohnt es sich, es aggressiv und mit teils überrissenen Versprechen zu vermarkten. Goji-Beeren aus China oder Maca-Pulver aus den Anden sind Beispiele dafür. Doch schwarze Johannisbeeren aus der Schweiz enthalten etwa gleich viele Vitalstoffe. Ähnliches gilt auch für viele andere Beeren.

Preisgünstiger und vielfältiger verwendbar ist Grünkohl. Bereits 100 Gramm davon enthalten viermal den Tagesbedarf an Vitamin K. Ferner enthält dieses Gemüse viel Vitamin A und C, Folsäure, Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen sowie Omega-3-Fettsäuren. Wichtig ist ferner der hohe Schwefelgehalt.

Sauerkraut und Hühnereier

Im Falle von Sauerkraut kommen noch die Vorteile der Fermentation dazu. Sauerkraut verhilft uns zu einer gesunden Darmflora und damit zu einer besseren Verdauung aller Nahrungsmittel – super oder normal. Leber: Schweineleber beispielsweise enthält pro Kalorie 25-mal mehr Eisen, 15-mal mehr Kupfer, achtmal mehr Vitamin B1, siebenmal mehr Kalium und doppelt so viel Magnesium wie Weissbrot.

Hühnereier enthalten fast alle Vitamine, ausser Vitamin C. Ein durchschnittlich grosses Hühnerei deckt bis zu 35 Prozent des täglichen Bedarfs an Vitamin D und 38 Prozent des Bedarfs an Vitamin B12. Das gilt allerdings nur für Bio-Eier.

Brühe: Ein Sud aus Knochen gilt als ultimative Mineralstoff-Pille. Er enthält alles, was wir zum Aufbau unserer Knochen, Zähne, Knorpel, Sehnen und des Unterhautgewebes brauchen. Unsere Vorfahren wussten das noch.

Statt Vitaminpillen nimmt man besser Sprossen, etwa von Alfalfa, Mungobohnen, Kresse oder Kichererbsen. Sie binden zudem Mineralstoffe aus dem Giesswasser.

Kokosnüsse und ihr Fett wachsen zwar nicht hier, sind aber billig und gelten zu recht als «Superfood»

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