Unser Experte hat Antworten
Wann ist die beste Tageszeit, um Sport zu treiben?

Morgens, mittags oder abends – wann soll man trainieren? Mathieu Saubade, Arzt für Sport und Bewegung am Unispital Lausanne, kennt die Antworten.
Publiziert: 11.10.2023 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2023 um 19:35 Uhr
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Margaux Baralon

Manche tun es morgens vor der Arbeit, andere nach dem Feierabend, einige sogar in der Mittagszeit. Gibt es eine optimale Tageszeit für Sport?

Wir haben einen Experten gefragt, der es wissen muss. Mathieu Saubade, Arzt für Sport und Bewegung am Universitätsspital Lausanne (CHUV), sagt: «Das Wichtigste ist, dass Sie Sport treiben, egal wann. Mit anderen Worten: Wenn es Ihnen nichts ausmacht, mit nassen Haaren und Brillenspuren im Gesicht zur 14-Uhr-Sitzung zu erscheinen, gibt es kein rationales Argument gegen den mittäglichen Schwimmbadbesuch.»

Respektieren Sie Ihren Biorhythmus

Doch auch wenn die Uhrzeit «keinen grossen Unterschied» mache, wie es der Sportarzt sagt, gibt es doch einiges zu beachten: «Die sportliche Betätigung sollte mit dem beruflichen und dem biologischen Rhythmus übereinstimmen. Zum Beispiel sollte man keine Schlafzeit verlieren, indem man früher aufsteht oder spät abends Sport treibt.»

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Foto: Shutterstock
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Ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Verdauung. «Es ist besser, mit dem Sport ein bis zwei Stunden nach einer Mahlzeit zu warten», so der Arzt.

Apropos Essen: Eine Studie hat gezeigt, dass Sport am Morgen auf nüchternen Magen «effektiver für die Fettverbrennung und den Gewichtsverlust sein kann». Diesen Befund bestätigt Saubade: «Bei Frauen ist die Verbrennung am Morgen sogar noch effektiver.» Umgekehrt habe aber auch der Sport am Ende des Tages positive Effekte: «Sowohl Männer als auch Frauen, die abends Sport trieben, gaben an, dass sie sich besser fühlten im Vergleich zu denen, die morgens trainierten.» Mathieu Saubade relativiert diese Ergebnisse jedoch, da sie aus Studien mit geringen Teilnehmerzahlen stammen. «Wir haben nur wenige Daten.»

Alles eine Frage der mentalen Belastung

Für den Arzt sind die metabolischen Effekte also nicht das Wichtigste, wenn es darum geht, eine Uhrzeit für den Sport zu wählen. «Gerade wenn man mit Sport anfängt, muss man langfristig denken: «Was lässt sich am einfachsten das ganze Jahr über umsetzen?», sagt Mathieu Saubade. Er rät verschiedene Uhrzeiten zu testen, bevor man sich festlegt. Der Experte erinnert daran, dass es für den Biorhythmus ideal ist, wenn man möglichst immer die gleiche Tageszeit zum Trainieren nutzt.

Aber auch hier gilt: Keine Panik, wenn sich das Krafttraining schliesslich von morgens auf abends verschiebt. Das ist zwar nicht optimal. Aber weisst Du, was noch viel schlechter ist? Gar kein Sport.

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