Erschöpfung und Depression
Tipps und Warnsignale bei einem Burnout

Überlastet, erschöpft, ausgebrannt: Immer wieder hört man, dass sich jemand so fühlt – häufig im beruflichen Kontext. Erschöpfung und Depression sind die häufigsten Gründe, warum Menschen ihren Job kündigen. Hier gibt es einige Tipps, um Burnout zu bekämpfen.
Publiziert: 21.06.2024 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2024 um 10:26 Uhr

Eine allgemeingültige Definition für Burnout gibt es nicht. Ausgebrannt zu sein, ist eher ein Oberbegriff für meist beruflich bedingte Erschöpfung. Herausforderungen werden zur Überlastung, dauerhafter Stress und Anspannung können nicht mehr bewältigt werden. Das sogenannte Burnout-Syndrom ist somit kein Zustand, sondern ein schleichender Prozess. Die Verausgabung hält über eine längere Zeit an – und irgendwann ist sie so ausgeprägt, dass der eigene Akku leer ist und nicht mehr aufgeladen werden kann. Symptome, die auf ein Burnout-Syndrom hinweisen, können auf verschiedenen Ebenen auftreten:

Das sind die Symptome des Burnouts

  • Körperlich: chronische Müdigkeit, Mangel an Energie, Schlafstörungen
  • Emotional: Überdruss, Niedergeschlagenheit, Gefühl von innerer Leere
  • Geistig-mental: Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Verlust an Kreativität, Gedanken der Sinnlosigkeit
  • Sozial: sozialer Rückzug, Verständnislosigkeit für andere, Unfähigkeit, anderen zuzuhören
Überlastet, erschöpft, ausgebrannt: Das kennen viele Leute im beruflichen Alltag.
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Wie erkenne ich ein Burnout?
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Alarmsignale geben Hinweise:Wie erkenne ich ein Burnout?

10 Tipps gegen Burnout

  1. Gegen Stressphasen ist nichts einzuwenden. Sie können im Gegenteil belebend wirken. Da­rauf müssen aber Phasen der Entspannung folgen. Fehlen diese, werden wir auf Dauer krank. Ist dies so, kann die Devise nur noch heissen: Stress, lass nach! Alles, was dazu beiträgt, ist erwünscht.
  2. Zum Beispiel Sport: Mens sana in corpore sano – in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Die Weisheit der alten Römer gilt noch heute. Ob Joggen, Fussball oder Schwimmen: Bewegung an der frischen Luft entspannt und gibt eine starke Konstitution. Diese wiederum hilft, Krisen besser zu bewältigen.
  3. Oder Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation und Tai-Chi: Finde, was dir zusagt und dir hilft, den Geist zu entspannen.
  4. Schütze dich vor Stress am Arbeitsplatz: Spreche Konflikte an. Delegiere, wenn die Arbeit zu viel wird. Weise ungerechtfertigte Kritik zurück. Fordere Feedback ein. Ist dir eine Aufgabe nicht klar oder ergibt sie für dich keinen Sinn, frage nach.
  5. Schalte regelmässig dein Smartphone aus: wenn du konzentriert an etwas arbeitest oder wenn du dich gerade entspannen willst. Wer immer auf Empfang ist, kann sich nicht erholen.
  6. Fällt dir schwer, jemandem eine Bitte abzuschlagen? Machst du bei der Arbeit alles lieber selbst? Lerne, auch einmal Nein zu sagen! Sei ver­sichert: Die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen.
  7. Kampf dem Perfektionismus! Wem seine Arbeit nie gut genug ist, droht auszubrennen.
  8. Ehrlich währt am längsten: Erkenne die Symptome und gestehe dir ein, dass du ein Problem hast. Verfolgt die Arbeit in den Schlaf, der immer schwieriger zu finden ist? Bist du auch nach dem Wochenende erschöpft oder nach den Ferien? Dann ist es Zeit, zu handeln.
  9. Ist es so weit, glaube nicht, dass auf die Zähne beissen hilft. Lass dir helfen: Spreche mit einer Vertrauensperson aus der Familie oder dem Freundeskreis, wende dich an deine Ärztin oder einen Psychiater.
  10. Schleppst du dich nur noch zur Arbeit, empfindest du keine Freude mehr im Leben, fühlst du dich von deinen Mit­menschen distanziert? Rede mit deinem Arzt über Antidepres­siva.

Was Vorgesetzte tun können

Zeigen sich Warnsignale, sollten Führungskräfte frühzeitig das Gespräch suchen. Sie stellen aber keine Diagnose und leisten auch keine psychologische Beratung. Vielmehr geht es in dem Gespräch darum, die eigene Wahrnehmung von Auffälligkeiten zu beschreiben, ohne diese zu bewerten. Ziel sollte sein, herauszufinden, was bei Bedarf für die betroffene Person getan werden kann und wie sich die Situation gemeinsam verbessern lässt. Im Anschluss empfiehlt es sich, professionelle Hilfe zu vermitteln. (aponet)

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