Dresscode bei Hitze
Wie leger darf man sich im Büro kleiden?

Immer wieder wird über kurze Hosen oder Flip-Flops im Büro diskutiert. Aber was darf man nun wirklich tragen? Und was geht gar nicht? Eine Stilberaterin gibt Auskunft, wie man den hitzigen Berufsalltag modisch übersteht.
Publiziert: 30.07.2024 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2024 um 17:03 Uhr
Lara Zehnder

Die Hitze geht auch an Büroangestellten nicht spurlos vorbei – besonders, wenn sie in nicht-klimatisierten Räumen arbeiten.

Wie leger darf man sich kleiden, um den Alltag auch bei Temperaturen von über 30 Grad gut zu überstehen?

Kurze Hosen sind tabu

Es gibt keine pauschale Regelung, was man tragen darf und was nicht. In erster Linie kommt es auf die Art der Arbeit und die firmeninternen Regelungen an. Einige Grundsätze kann man aber dennoch ableiten. «Ob man in Kontakt mit Kunden steht oder nicht, macht den klaren Unterschied», erklärt Stilberaterin Denise. Kleidung gehöre zum ersten Eindruck, und der müsse mit der oft vornehmen Firmenphilosophie übereinstimmen.

Im Sommer wird immer über kurze Hosen oder Flip-Flops im Büro diskutiert. Darf man mit Bermudas ins Office?
Foto: Getty Images
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Europa wird gerade von einer Hitzewelle heimgesucht. Die Temperaturen steigen täglich und könnten im Süden sogar 40 Grad erreichen. Muss man bei diesem Wetter wirklich im Sakko schwitzen? «Am besten ist ein multifunktionales Outfit, beispielsweise ein Blazer, den man im Backoffice ausziehen kann», so die Stilberaterin.

Kurze Hosen sind für den Mann im Büro aber tabu. Daher lohne es sich, wenn man im Backoffice offene Schuhe lagert und diese zum Abkühlen montieren kann. «Für den Kundentermin gilt dann aber wieder volle Montur.»

Ärmel sind absolute Pflicht

Frauen haben zusätzlich zum klassischen Kostüm noch andere Möglichkeiten: «Sie können zu Kleidern oder Röcken greifen, die knieumspielend sein sollten.» Neben der Länge spielen auch Ausschnitt und Ärmel eine Rolle. Der Ausschnitt sollte nicht zu viel preisgeben, und Ärmel sind, egal ob kurz oder lang, absolute Pflicht.

Ebenso sei es wichtig, dass die Klamotten nicht zu durchsichtig sind und der Bauch bedeckt ist. Bauchfrei gehe gar nicht. Hotpants seien ebenfalls unangebracht. «Alles, was zu sexy ist, sollte man für die Freizeit aufbewahren.»

«Flip-Flops gehören zum Ferien-Outfit»

Für beide Geschlechter gilt jedoch: «Offene Schuhe sind im Kundenkontakt unangebracht, denn sie können unhygienisch wirken.» Bei Berufen ohne Kundenkontakt könne im Büro aber auch gerne zu hübschen Sandaletten oder Plateau-Schuhen gegriffen werden. Eines geht für die Stilberaterin aber gar nicht: «Flip-Flops! Die gehören zum Ferien-Outfit!»

Wie könnte also ein gutes Alltagsoutfit im Büro aussehen? «Ein schönes T-Shirt mit schlichtem, knielangem Rock oder für den Mann einen Anzug ohne Krawatte, bei dem er das Sakko im Backoffice ausziehen kann», meint Denise. «Allerdings kann man sich auch mit der Chefetage absprechen, ob in dieser Hitze vielleicht einige Ausnahmen gemacht werden können.»

Falls die Vorgesetzten ihre Regeln trotzdem bestehen lassen wollen, kann man mit leichten Materialien nachhelfen. Besonders luftig seien Baumwolle und Viskose, vereinzelt auch Seide oder Leinen, da diese kühlend wirken. «Polyester, Nylon und Acryl sollte man jedoch vermeiden. Da schwitzt man viel schneller, und Schweissflecken sind schliesslich das Letzte, was man dem Kunden vor die Nase halten will.»

So übersteht ihr Hitze

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Am besten am Chef orientieren, im Zweifel ein wenig konservativer bleiben:

  • Anzüge und Kostüme in hellen, leichten Stoffen (z. B. Leine, Baumwolle, Seide) – je glatter gewoben, desto kühler.
  • Auch im Sommer ein Unterhemd anziehen, verhindert Schweissflecken am Hemd.
  • Krawatte bei über 30 Grad weglassen. Ausnahmen: Jobs mit Kundenkontakt und wenn Sie eine Klimaanlage haben.
  • Statt geschnürter Herrenschuhe Loafer. Damenschuhe immer mindestens vorn geschlossen.
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