Richtige Pflege
Igel gefunden – was tun?

Die ersten Igel erscheinen draussen je nach Witterung Anfang April bis Mitte Mai. Oft sind sie auch tagsüber zu sehen, weil sie Material sammeln, mit dem sie das Nest für den Nachwuchs bauen können. Weisst du, was zu tun ist, wenn ein Igel Hilfe braucht?
Publiziert: 22.05.2024 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2024 um 11:43 Uhr
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Lea LozanoRedaktorin Verticals

Im Winter wird man den Igel nicht zu Gesicht bekommen. Wenn sich der Winter dem Ende zuneigt, geht es nicht mehr lange, bis sie aus ihrem Winterschlaf erwachen. Währenddessen haben sie rund ein Drittel ihres Körpergewichts verloren und machen sich deshalb gleich fleissig auf die Suche nach Nahrung. So kann es gut sein, dass dir im Frühling der eine oder andere Igel in deinem Garten oder auf der Strasse über den Weg läuft. Igel fressen übrigens hauptsächlich Käfer, Larven, Regenwürmer und Schnecken. Obst und Gemüse gehören nicht in deren Nahrungsspektrum. Im Allgemeinen sollte man Igel nicht füttern, da sie als Wildtiere gut an ihren Lebensraum angepasst sind und meist keine Probleme haben, genug Nahrung zu finden.

Ob dieser Hilfe braucht und was du in solchen Fällen tun kannst, verraten wir dir folgend.

Wann braucht ein Igel Hilfe?

Solltest du mal auf einen Igel treffen, bedeutet dies nicht gleich, dass er deine Hilfe benötigt. Während die kleinen Wildtiere grösstenteils ohne menschliche Hilfe auskommen, sind kranke oder verletzte Tiere froh um Unterstützung. Achte deshalb auf folgende Dinge, wenn du einen Igel findest:

Die Igel kommen im Frühling aus ihren Winterquartieren.
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  • Tageszeit: Igel sind nachtaktive Tiere. Findest du also einen Igel, der am Tag aktiv ist, könnte es sein, dass etwas nicht stimmt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Beobachte deshalb erst, ob der Igel weitere Anzeichen macht, Hilfe zu benötigen.

  • Körperform: Ein gesunder Igel hat eine rundliche Birnenform. Triffst du auf einen Igel, dessen Körperform länglich ist, der eingefallene Flanken und eine deutliche Einbuchtung hinter dem Kopf hat, ist dieser ziemlich sicher unterernährt.

  • Sichtbare Verletzungen: Sind bei einem Igel Verletzungen zu sehen, braucht dieser deine Hilfe. Auch wenn der Igel hustet oder röchelt, sollte er untersucht werden.

  • Gangart: Hinken oder andere Gangabnormalitäten sind Anzeichen für eine Verletzung.

  • Verwaiste Igelsäuglinge: Findest du ein Igelbaby, dessen Augen noch geschlossen sind, tagsüber ausserhalb seines Nestes, braucht dieses deine Hilfe.

Was kannst du tun?

Auf der Strasse: 

Findest du einen scheinbar gesunden Igel, der auf einer befahrenen Strasse herumirrt, hilfst du ihm am besten, indem du ihn vorsichtig wieder auf das nächste Trottoir hebst. Beachte dabei jedoch, dass du ihn in Laufrichtung absetzt, sodass er die Orientierung nicht verliert. Viel weiter aus seiner gewohnten Umgebung solltest du das Tier jedoch nicht entfernen – Igel sind sehr ortsverbunden, und eine plötzliche Änderung der Umgebung wirkt verstörend auf sie.

Bei Unterernährung: 

Ist ein Igel gemäss den oben genannten Merkmalen deutlich unterernährt, ist eine Zufütterung erlaubt. Gut geeignet ist dafür trockenes Igelfutter, feuchtes Katzenfutter oder ungewürztes Rührei. Trinken sollte der Igel nur Wasser – Milch können Igel nämlich nicht verdauen.

Bei Verletzungen oder Krankheiten: 

Verletzte oder kranke Igel sollten nur von Experten behandelt werden. Stellst du also fest, dass dies bei einem gefundenen Igel der Fall ist, solltest du so schnell wie möglich die nächste Igelstation aufsuchen.

Achtung!

Der Igel, genauer gesagt der Braunbrustigel, gehört in der Schweiz laut dem Natur- und Heimatschutzgesetz zu den geschützten Tierarten. Der Igel ist zwar nicht vom Aussterben bedroht, soll jedoch als Wildtier respektiert und nicht zu einem Gartenhaustier gemacht werden. Deshalb dürfen ausschliesslich kranke oder verletzte Igel für kurze Zeit in menschlicher Obhut sein. Die Betreuung dieser Tiere sollte nur von Fachpersonen erfolgen. Igel grundlos zu berühren oder in Gewahrsam zu nehmen, ist verboten.

Der Igel, genauer gesagt der Braunbrustigel, gehört in der Schweiz laut dem Natur- und Heimatschutzgesetz zu den geschützten Tierarten. Der Igel ist zwar nicht vom Aussterben bedroht, soll jedoch als Wildtier respektiert und nicht zu einem Gartenhaustier gemacht werden. Deshalb dürfen ausschliesslich kranke oder verletzte Igel für kurze Zeit in menschlicher Obhut sein. Die Betreuung dieser Tiere sollte nur von Fachpersonen erfolgen. Igel grundlos zu berühren oder in Gewahrsam zu nehmen, ist verboten.

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