Bei den Schnappsbrennern in der Innerschweiz
Jetzt wirds hochprozentig

Nirgendwo ist die Destillerie-Dichte wohl so hoch wie im Umland von Arth SZ. Hier kann man den traditionellen Schnappsbrennern noch über die Schultern schauen.
Publiziert: 27.10.2016 um 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:37 Uhr
Samuel Schumacher

Schoggi, Uhren, Käse: Dafür ist die Schweiz weltweit berühmt, dafür wird sie auf dem ganzen Globus geschätzt. Doch die Schweiz kann noch mehr, zum Beispiel «Kirsch». Wohl nirgendwo sonst ist die Dichte der Kirsch-Brennereien so hoch wie in der Innerschweizer Region Arth. Gleich drei traditionelle Kirsch-Brennereien stellen hier seit dem 19. Jahrhundert das durchsichtige Feuerwasser her, das manche kaum riechen können, andere aber über alles lieben.

Das Tolle daran: Die Innerschweizer Kirschbrennereien kann man besichtigen und sich zwischen dampfenden Kupferkesseln und gemütlichen Degustationskammern in die Geheimnisse der alten Brenn-Techniken und Distillerie-Rezepte einführen lassen.

Destillerie Fassbind - Schon Napoleon III. war begeistert

Seit 160 Jahren stellt der Familienbetrieb in Oberarth Kirsch her. Auf geführten Touren (180 CHF für 10 Personen, 18 CHF für jede weitere) zeigen einem der Patron und seine Kirschexperten gerne, woher das tradtionelle Eau-de-Vie kommt – und weshalb schon Napoleon der Dritte begeistert war vom hochprozentigen Erzeugnis. www.fassbind.ch

Das Umland von Arth SZ ist bekannt für seine Kirch-Brennereien.
Foto: ZVG

Destillerie Etter - Kunst auf und in der Flasche

1823 versuchte sich der Bauer Johann Baptist Etter zum ersten Mal als Schnappsbrenner. Sein Produkt kam an, und er verfeinerte seine Technik über die Jahre. 1870 schliesslich liessen seine Nachfahren das «Buure» sein und widmeten sich ganz der Brenner-Kunst. Weil auch beim Schnapps das Auge mittrinkt, hat die Firma Etter 1982 damit begonnen, nicht nur Schnapps, sondern auch eigene, kunstvolle Schnappsflaschen mit den berühmten Glasfrüchten zu brennen. Besichtigungen des Betriebs in Zug sind ab 190 CHF für 10 Personen (19 CHF für jede weitere) möglich. www.etter-distillerie.ch

Brennerei Dettling - Top-Platzierungen an internationalen Wettbewerben

Franz-Xaver Dettling hatte 1867 eine ziemlich gewinnbringende Idee, als er in seinem Handelshaus für italienische Weine eine kleine Destillerie einrichtete, in der er Schweizer Bergkirsche zu edlem Schnaps verarbeitete. Das Geschäftsmodell hat bis heute überlebt, Dettlings Brände heimsen immer wieder Top-Platzierungen an internationalen Wettbewerben ein. Besichtigungen ab 150 CHF für 10 Personen (15 CHF für jede weitere) möglich. www.dettling.ch

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