Zu Besuch im Château Morges VD
Im Reich der 10'000 Soldaten

Kanonen, Zinnsoldaten und Ritterrüstungen: Militärfans und Kriegshistoriker kommen im Château Morges voll auf ihre Kosten
Publiziert: 02.11.2016 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:50 Uhr
Samuel Schumacher

Ludwig von Savoyen hatte genug von den Herren im Bistum von Lausanne und ihren ständigen Forderungen. Also fasste sich der reiche Savoyer ein Herz und baute sich am Ufer des Genfersees 1286 ein wunderschönes Schloss, um den Lausannern klar zu machen: Ich wehre mich! Die Lage hätte Ludwig kaum besser wählen können. Nicht nur, dass der See direkt vor den Toren des Schlosses gegen die massiven Mauern schwappt, nein: An schönen Tagen kann man gar den Montblanc am Horizont sehen. Pas mal!

Im Château Morges befinden sich heute fünf Museen

Doch die wehrhaften Zeiten des Château Morges sind lange vorbei. Nach Ludwig und seinen savoyischen Nachfahren residierten hier zwar noch für eine Weile die Berner Landvögte. Heute aber wird das Schloss ausschliesslich friedlich genutzt. Highlight (neben der Aussicht) sind die fünf Museen, die hinter den Schlossmauern auf die Besucher warten.

Und Militär-Fans, aufgepasst! Für euch gibts hier jede Menge zu sehen. Zum Beispiel im Waadtländer Militärmuseum. Hier sind Rüstungen und Feuerwaffen ausgestellt, von Major Davel bis General Guisan. 350 Jahre pure Schweizer Militärgeschichte. Daneben gibt es eine Themenausstellung zu den Schweizer Söldnern, die im Mittelalter für fremde Könige und Grafen in die Schlacht zogen.

Im Château Morges VD befinden sich fünf Museen.
Foto: ZVG

Miniaturschlachten im Schweizer Zinnfigurenmuseum

Im Schweizer Zinnfigurenmuseum sind einige der berühmtesten Schlachten und militärischen Happenings der helvetischen Geschichte nachgestellt. Rund 10‘000 Zinnfiguren stehen in den 50 Dioramen herum und stellen nach, wie das damals war in der Schlacht von Arbèles oder beim Rückzug über die Beresina. Im Artilleriemuseum stehen 40 Kanonen aus der Zeit der Burgunderkriege bis heute. Das Artilleriemuseum ist das einzige rollstuhlgängige Museum.

Wer danach noch immer nicht genug Militärgeschichte hatte, kann sich im Museum der Waadtländer Gendarmerie über den Werdegang der unabhängigen Waadtländer Truppe schlau machen und zur Abwechslung im Paderewski Museum vorbeischauen, das dem polnischen Pianisten Ignacy Jan Paderewski gewidmet ist, der von 1897 bis 1940 ganz in der Nähe lebte.

Selbst zum Ritter werden

Bis zum 4.12. kann man sich die ganzen Militärischen Rüstungen und Waffen übrigens nicht nur anschauen, sondern sie auch gleich selbst anprobieren. In der Sonderausstellung «Armatus Corpus» dürfen Besucher in Kettenhemden, Helme, Panzerhandschuhe und Rüstungen schlüpfen – und ein Mittelalter-Selfie schiessen.

Gut zu wissen

Anreise

Mit dem Zug bis Morges, von da sind es 8 Minuten zu Fuss zum Schloss.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 10-12 und 13.30-17 Uhr, Sa/So  13.30-17 Uhr.

Eintrittspreise

Erwachsene 10 Franken, Senioren/AHV/IV: 9 Franken, Studenten, Lehrlinge, Erwerbslose: 8 Franken, Kinder bis 16: 3 Franken.

Informationen

www.chateau-morges.ch

Anreise

Mit dem Zug bis Morges, von da sind es 8 Minuten zu Fuss zum Schloss.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 10-12 und 13.30-17 Uhr, Sa/So  13.30-17 Uhr.

Eintrittspreise

Erwachsene 10 Franken, Senioren/AHV/IV: 9 Franken, Studenten, Lehrlinge, Erwerbslose: 8 Franken, Kinder bis 16: 3 Franken.

Informationen

www.chateau-morges.ch

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