So entfernt man eine Zecke richtig
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Studie deckt auf
Schweizer Zecken sind gefährlicher als gedacht

Wissenschaftler der Universität Zürich haben im Rahmen einer Studie Zecken in der Schweiz untersucht. Die Forscher kommen zu einem erschreckenden Ergebnis. In fast jedem Krabbeltier wurden krankmachende Viren oder Bakterien entdeckt.
Publiziert: 13.11.2023 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2023 um 20:04 Uhr

Schweizer Zecken sind gefährlicher als bisher angenommen. Forschende haben in fast jeder Zecke Viren oder Bakterien gefunden, wie eine am Montag publizierte Studie zeigt. Darunter auch das erst vor wenigen Jahren entdeckte Alongshan-Virus.

«Fast jede Zecke kann einen also potenziell krank machen», sagte der an der Studie beteiligte Virologe Cornel Fraefel von der Universität Zürich (UZH) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «In vielen Zecken haben wir mehrere Krankheitserreger gleichzeitig gefunden.»

Forscher von eigenen Ergebnissen überrascht

Das Alongshan-Virus (ALSV) wurde dabei in fast doppelt so vielen Zecken (7,6 Prozent) nachgewiesen, wie das bekannte von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis Virus (FSME-Virus) (4,2 Prozent). Wie gefährlich ALSV ist, ist allerdings noch nicht klar. «Die Entdeckung von ALSV ist so neu, dass man noch nicht sagen kann, ob es für die öffentliche Gesundheit in der Schweiz relevant ist», betonte Fraefel. Gemäss einer Studie aus China gleichen die Symptome denen von FSME.

Wissenschaftler haben in fast jeder Zecke in der Schweiz krankmachende Viren oder Bakterien gefunden.
Foto: Keystone
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Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen hat der Virologe die RNA und DNA von über 10'000 Zecken aus ländlichen und städtischen Gebieten in zehn Kantonen extrahiert, und in dieser nach Viren gesucht. Zudem wurden die Zecken mit PCR-Tests auf verschiedene Bakterien getestet. Die Resultate wurden am Montag im Fachblatt «Plos One» veröffentlicht.

«Wir waren überrascht davon, in wie vielen Zecken wir Bakterien gefunden haben», sagte Fraefel. So wurden 77,2 Prozent der untersuchten Zecken positiv auf mindestens einen nicht-viralen Krankheitserreger getestet. Bei den in Stadtgebieten gesammelten Zecken waren es sogar 83,9 Prozent der Zecken, die mindestens ein nicht-virales Pathogen enthielten.

Borreliose und Anaplasmose

Am häufigsten wurden dabei Bakterien der Gruppe Rickettsien gefunden, die eine ganze Reihe an Krankheiten, sogenannte Rickettsiosen auslösen können. Dazu gehört die Anaplasmose, die Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen verursachen kann.

Aber auch Borrelien, die für Borreliose verantwortlich sind, wurden in vielen Zecken nachgewiesen. In städtischen Gebieten in 8,2 Prozent der Zecken, in ländlichen Gebieten in 1,9 Prozent. (SDA)

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