So reagiert Lagarde auf die Corona-Krise
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Zinsentscheid der EZB:So reagiert Lagarde auf die Corona-Krise

Zinsentscheid der Europäischen Notenbank
So reagiert Lagarde auf die Corona-Krise

Das Coronavirus hat die Weltwirtschaft im Griff. Der wirtschaftliche Schaden ist gross. Europas Notenbanker sind bemüht darum, den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten.
Publiziert: 12.03.2020 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2020 um 22:26 Uhr
Frankfurt: Sitz der Europäischen Zentralbank EZB.
Foto: imago/Jan Huebner
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Die Europäischen Zentralbank EZB hat entschieden: Der Leitzins bleibt vorerst unverändert bei null Prozent. Er ist seit Mai 2016 auf diesem Niveau. Der Zins auf Einlagen, den Banken bezahlen müssen, bleibt auch unverändert bei minus 0,5 Prozent. Er wurde zuletzt im September gesenkt. Dafür beschloss das Gremium eine Reihe von Massnahmen, um die Euro-Zone zu stützen. Sie schafft neue Notkredite für Banken. Und erhöht die Anleihekäufe. Der zusätzliche Geldschirm ist 120 Milliarden Euro schwer.

Damit reagiert das Institut, das seit November von Christine Lagarde (64) präsidiert wird, auf die aussergewöhnliche Corona-Situation. Auf den Ölpreisschock. Auf den Börsencrash. Auf Rezessionsängste. Auf das Vorpreschen der Notenbanker in den USA, Kanada und Grossbritannien.

In allen drei Nationen kam es zu einer Lockerung der Geldpolitik. Die US-Notenbank Federal Reserve hat Anfang März ihren Leitzins um einen halben Punkt auf 1,0 bis 1,25 Prozent gesenkt. Der Schritt wurde mit den Risiken für die US-Wirtschaft begründet, die mit der Virus-Ausbreitung verbunden sind.

Notenbanker im Corona-Fieber

Die Kanadier folgten wenige Tage später. Sie senkte den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch um einen halben Punkt auf 1,25 Prozent. Die Währungshüter nannten den Coronavirus-Ausbruch mit Blick auf den Konjunkturausblick einen «erheblichen negativen Schock».

Es folgten die Briten. Sie holten den Zins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent runter. Es war die erste Senkung seit August 2016, der Zeit nach dem Brexit-Referendum.

Nun also Frankfurt. Die Notenbanker im neuen Glasturm in Frankfurt. Die Massnahme macht Druck auf die Schweiz. Sie verstärkt die Flucht in den Franken. Die SNB stemmt sich mit Devisenkäufen gegen eine zu starke Abwertung.

SNB-Entscheid folgt

Aber haben die Notenbanker noch mehr Pfeile im Köcher? Der Zinssatz ist schon stark negativ – sehr zum Missfallen der Finanzindustrie. Die Bilanz der SNB ist bereits gefährlich hoch.

Am nächsten Donnerstag herrscht Klarheit. Dann wird die SNB über allfällige weitere Schritte orientieren.

Experten der Credit Suisse erwarten für Donnerstag keine weitere Absenkung der Negativzinsen. Trotzdem sehen sie am Horizont bereits eine neue Rekordmarke aufziehen: minus 1 Prozent. (ise)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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