Lunik-Star singt für «Sensibeli»
Jaël bringt Mundart-Album für Kinder

Bisher war die Berner Sängerin Jaël Malli mit ihrer früheren Band Lunik und solo mit englischen Songs unterwegs. Ihr Mundart-Debüt «Sensibeli» mit Kindersongs spricht auch Erwachsene an. Die Begeisterung ihres Sohns Eliah als Testhörer rührte sie als Mutter zu Tränen.
Publiziert: 22.08.2021 um 18:52 Uhr
Jean-Claude Galli

Erfolgreich im Geschäft ist Jaël Malli (42) seit den späten 90er-Jahren: Mit Lunik und später solo feierte die Sängerin grosse Erfolge. Erst Anfang dieses Jahres veröffentlichte sie das Orchester-Album «Sinfonia» – alles stets in englischer Sprache. Nun überrascht die Bernerin mit ihrem ersten Mundart-Album für Kinder. «Sensibeli» erscheint am
3. September im Eigenvertrieb.

Melodiöses auch für Mamis

«Viele Leute haben mich immer wieder dazu motiviert, auch weil ich schon Kinderbuchlesungen hatte und ursprünglich Lehrerin bin. Doch mir waren viele Kinderlieder immer ein wenig suspekt, oft zu laut und partymässig.» Dann kam die Pandemie, und Malli verbrachte noch mehr Zeit mit ihrem Ende 2017 geborenen Sohn Eliah. «Ich merkte, dass ich selber ein Bedürfnis nach sanfter, melodiöser Musik mit Texten hatte, die Kinder wirklich interessieren und die auch Mütter nicht im Ohr wehtun.» Sie erinnerte sich an Adrian Amstutz (48), der bei den ersten zwei Lunik-Alben dabei war. «Seine Art, Songs zu schreiben, gefiel mir immer sehr, und die 13 Stücke sind während des Lockdowns im ‹Ideen hin und her schicken›-Modus innerhalb weniger Monate entstanden.»

Ihr Sohn hat sofort mitgesungen

Der emotionale Höhepunkt kam mit dem allerwichtigsten Testhörer. «Lange Zeit hatte ich echt Angst davor, wie Eliah reagieren würde. Als die Songs standen, habe ich ihn gefragt: Wollen wir ‹legölen›? Dazu habe ich die CD abgespielt. Er sang sofort mit, und mir liefen die Tränen herunter, Freudentränen einer stolzen Mutter.» Ihr Sohn wünsche sich auch in Büchern Antworten auf die grossen Fragen – viele andere Kinder ebenso. Der Albumtitel «Sensibeli» sei entsprechend programmatisch. Und die Figur so gewählt, dass sie Mädchen wie Buben mit einschliesse.

Sängerin Jaël Malli im Kinderzimmer ihrer Wohnung in Bern. Am 3. September veröffentlicht sie mit «Sensibeli» ihr erstes Mundart-Album mit 13 Kinderliedern.
Foto: Remo Eisner Photographie
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Malli besingt auch schwierige Themen

Eine Hemmschwelle musste Malli ganz zuerst überwinden. «An Mundartsongs für Erwachsene hätte ich mich wohl kaum getraut, aus Ehrfurcht vor Überfiguren wie Mani Matter oder Kuno Lauener. Für Eliah ging es mir aber einfach von der Hand. Ich musste nicht krampfhaft überlegen, wie ich das trendy und intellektuell sage, sondern habe die Texte so geschrieben, wie wenn ich mit ihm sprechen würde. Auch über Themen wie Verlust und Tod.»

Das Album vertreibt Malli über ihren Webshop und ausgewählte Geschäfte. Deshalb wird es nicht in der Hitparade auftauchen, obschon bereits knapp 1000 Vorbestellungen eingegangen sind. «Das ‹Sensibeli› ist kein Produkt, das in einem grossen Regal untergehen soll, sondern hat einen möglichst liebevollen Umgang verdient. Es braucht Raum, Verständnis und so etwas wie Mutterschutz.» So wird man es in Geschenkläden wie dem Changemaker, im Hofladen oder Geburtshaus finden.


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