Mitte-Präsident Pfister fordert Login-Pflicht für SRG
«Wäre ein Befreiungsschlag»

Die SRG steht unter Druck. Mitte-Präsident Gerhard Pfister gehört zu den prominentesten Kritikern. Doch er weiss, wie der künftigen Generaldirektorin Susanne Wille der Befreiungsschlag gelingen könnte.
Publiziert: 27.08.2024 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2024 um 13:35 Uhr
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Normalerweise geniesst die SRG in der Mitte-Partei viel Rückhalt. SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina (61) politisierte einst selbst für die Partei und zahlreiche Mitte-Parlamentarier machen in der Allianz Pro Medienvielfalt mit, welche die Halbierungs-Initiative bodigen will. Diese will die Radio- und TV-Gebühren auf 200 Franken senken. 

Doch auch einer der grössten SRG-Kritiker stammt aus den Reihen der Mitte: Parteichef Gerhard Pfister (61). Er stört sich besonders an der massiven Gratis-Online-Präsenz der SRG, welche privaten Medien das Leben erschwert. Um ein Zeichen zu setzen, erwägt er sogar ein Ja zur 200-Franken-Initiative. «Die SRG kann sich heute nicht mehr darauf verlassen, dass sie automatisch vom Volk kriegt, was sie will», sagt er im Blick.

Pfister fordert höhere Hürden

Doch Pfister nörgelt nicht nur, er legt auch konstruktive Vorschläge auf den Tisch, wie die designierte Generaldirektorin Susanne Wille (50) die SRG stärken könnte. So fordert der Mitte-Präsident, dass die Online-Angebote der SRG nicht mehr ohne Registrierungspflicht verfügbar sind. Konkret sollen sich die Öffentlich-Rechtlichen am OneLog-Modell beteiligen, sagt er in einem Interview mit dem Branchen-Magazin «Persönlich».

Die SRG steht unter Druck.
Foto: WALTER BIERI
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OneLog ist eine gemeinsame Login-Plattform der Schweizer Digital-Allianz, in welcher sich die grössten Schweizer Medien- und Verlagshäuser zusammengeschlossen haben – auch der Verlag Ringier, der unter anderem Blick herausgibt. Um Zugang zu den Online-Angeboten zu erhalten, müssen sich die Nutzerinnen und Nutzer bei OneLog registrieren. 

Befreiungsschlag für SRG

Derzeit sei es für jedes private Medienunternehmen enorm schwer, ein bezahltes Onlineangebot zu etablieren, wenn die Schweizerinnen und Schweizer eine ausgebaute Onlinezeitung der SRG gratis lesen könnten, argumentiert Pfister. «Journalismus hat seinen Preis, guter erst recht, und das Angebot der SRG unterläuft diesen Anspruch», so der Politiker. 

Sein Rat an Wille: «Wenn sie den Schritt wagt, beim OneLog-Projekt mitzumachen, wäre das definitiv ein Befreiungsschlag, der die SRG stärken würde.»

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