Nach der Affäre Ruch
Hamas-Verhandler soll Amherd retten

Nachdem Jean-Daniel Ruch nicht Staatssekretär für Sicherheit wurde, deutet vieles darauf hin, dass Thomas Greminger den Posten bekommt. Er vermittelte bereits zwischen Russland und der Ukraine und verhandelte mit der Hamas.
Publiziert: 08.11.2023 um 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2023 um 14:27 Uhr
Thomas Greminger könnte neuer Staatssekretär für Sicherheitspolitik im VBS werden.
Foto: Keystone
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Es war ein herber Rückschlag für Verteidigungsministerin Viola Amherd (61). Jean-Daniel Ruch (60), der designierte Staatssekretär für Sicherheitspolitik, wäre selbst ein Sicherheitsrisiko gewesen. Blick-Recherchen zeigten: Ruchs Lebenswandel könnte ihn erpressbar machen. Es ging dabei unter anderem um Prostitution in Schweizer Botschaften. Darum tritt er die Stelle gar nicht erst an.

Ersatz muss her, und zwar schnell. Schliesslich soll das brandneue Staatssekretariat – Amherds Prestigeprojekt – schon im kommenden Jahr starten. Jetzt kristallisiert sich ein neuer Favorit heraus: Thomas Greminger (62), wie «Le Temps» und der «Tages-Anzeiger» schreiben.

In der ersten Runde gescheitert

Greminger war bereits in der ersten Runde im Rennen. Ruch und Greminger hätten demnach in einem Assessment besser abgeschnitten als Pälvi Pulli, die Chefin Sicherheitspolitik im VBS, schreibt der «Tages-Anzeiger». Jetzt könnte Greminger eine zweite Chance bekommen.

Greminger startete seine Karriere im Aussendepartement unter Micheline Calmy-Rey (78) und verhandelte 2005 mit der Hamas. Später wechselte er zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, wurde von 2017 bis 2020 deren Generalsekretär und versuchte unter anderem, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln.

Das VBS wollte sich zur Personalie gegenüber der Zeitung nicht äussern. Die Stellenbesetzung soll in den kommenden Wochen erfolgen – ohne erneute Ausschreibung. (bro)

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