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Leben während Corona:«Man kämpft sich ab und verliert am Ende»

Ein Gespräch über das Leben mit Hebamme und Intensivpflegefachmann
«Man kämpft sich ab und verliert am Ende»

Sie steht am Anfang eines Lebens, er oft am Ende: Eine Hebamme und ein Intensivpflegefachmann sprechen offen darüber, was sie in diesem verrückten Jahr erlebt haben, woraus sie Kraft ziehen und wie sie damit umgehen, wenn sie plötzlich keine Herztöne mehr hören.
Publiziert: 24.12.2020 um 01:01 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2020 um 09:10 Uhr
Verena Piguet (50) und Martin Gygax (35), die Hebamme und der Pflegefachmann einer Intensivstation, sprachen über ihre Erlebnisse im vergangenen Jahr.
Foto: Thomas Meier
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Interview: Rebecca Wyss

Dieses Jahr wollten wir Ihnen ein besonderes Weihnachtsgeschenk machen: Ein langes Gespräch mit gewöhnlichen Menschen, die Ungewöhnliches geleistet haben: mit einer Hebamme und einer Pflegefachperson einer Intensivstation. Jemand am Anfang und jemand am Ende des Lebens. Doch in den Spitälern sind alle am Anschlag, unsere Kontaktversuche liefen ins Leere. Bis kurz vor Weihnachten die frohe Botschaft kam: Verena Piguet (50) und Martin Gygax (35) wollten uns Ihre Zeit schenken. Wir trafen sie im Spital in Burgdorf BE.

BLICK: Heute ist Heiligabend. Frau Piguet, was bedeutet Ihnen das Jesuskind in der Krippe?
Verena Piguet: Mich beschäftigt Maria mehr als das Jesuskind. Stellen Sie sich vor: Sie musste in diesem kalten Stall von Bethlehem gebären, nur Josef hielt ihr die Hand, und sie wusste nicht, ob es gut kommt. Das erinnert mich immer an die vielen Marias in dieser Welt, die nicht wie wir im Warmen und mit Hebamme gebären können.

Herr Gygax, was bedeutet Ihnen der junge sterbende Jesus mit den Nägeln am Kreuz?
Martin Gygax: Die riesiggrosse Freude, wenn ein Kind zur Welt kommt und die riesiggrosse Trauer, wenn ein Mensch geht. Für mich symbolisiert dieser Jesus: Das Leben entsteht und es geht. Der Tod ist todsicher.

Wegen Corona sind wir als Gesellschaft mit dem Tod konfrontiert. Welches waren für Sie die schwierigsten Momente der vergangen Monate?
Martin Gygax: Die erste Welle war schwierig. Ich kam gerade aus den Ferien, bekam all die schlimmen Nachrichten in den Medien mit und wusste nicht, was auf mich zukommt. Dann verlor ich den ersten Patienten an Corona. Das war ein Schlag.

Weshalb?
Martin Gygax: Der Patient war erst noch stabil, dann starb er uns plötzlich unter den Händen weg. Ich hatte es nicht kommen sehen.

Was war anders bei diesem Verlust als bei anderen?
Martin Gygax: Wir waren in der ersten Welle unerfahren, standen ganz am Anfang der therapeutischen Möglichkeiten. Bei vielen Patienten können wir uns auf den Tod vorbereiten. Meist habe ich ein Bauchgefühl, fern jeglicher fachlicher Kenntnisse. Ich spüre, dass es bald zu Ende ist.

Sie wurden mitten in der Corona-Zeit Vater. Wie war das für Sie?
Martin Gygax:
Die Zeit nach der Geburt war toll. Wir hatten keine Besucher, keinen Stress und konnten unser Mädchen erst mal alleine kennenlernen. Ein ganz herziges Baby. Als stolzer Vater würde ich sie jetzt gerne allen zeigen. Aber das geht nicht. Das ist sehr schade. Aber sag Verena, was war für dich schwierig?
Verena Piguet: Während der ersten Welle habe ich mir grosse Sorgen um meinen jüngsten Sohn gemacht. Er ging Ende Februar auf Weltreise und strandete in Nepal. Jede Mutter kennt die Gedanken: Wo schläft das Kind, bekommt es genug zu essen?

Es war zu dem Zeitpunkt völlig unklar, was noch alles passieren würde.
Verena Piguet: Ich wusste nicht, ob ich unseren Sohn wiedersehe. Und dann starb meine Schwiegermutter. In der Zeit ihrer Krankheit konnte ich ihr nicht nahe sein, sie nicht umarmen. Das war kaum auszuhalten.

Zudem fehlte Ihnen, den selbständigen Hebammen, anfangs auch noch das Schutzmaterial.
Verena Piguet: Ja, man muss sich das mal vorstellen. Die Spitäler schickten die Mütter nach der Entbindung rasch nach Hause in unsere Obhut, egal, ob sie coronapositiv oder -negativ waren. Wir selbständigen Hebammen hatten keine Masken, nichts. Man hat uns einfach vergessen. Das macht mich wütend.
Martin Gygax: Hattest du Angst bei der Arbeit?
Verena Piguet: Jetzt mehr als im Frühling. Wir fahren von Haus zu Haus und sehen fünfzig verschiedene Leute pro Woche. Bis vor kurzem trugen wir bei der Arbeit immer unsere Privatkleider. Jetzt ziehen wir ein Arbeitsshirt über. Damit signalisieren wir: Wir sind als Fachpersonen hier, nicht als Bekannte. So vergessen die Leute nicht, Abstand zu halten und Masken zu tragen.
Martin Gygax: Arbeitskleider sind ganz wichtig. Wenn ich meine Sachen im Spital ausziehe, lasse ich damit auch gleich den ganzen Ärger dort.

Was sagen Ihre Liebsten zu Ihren Jobs?
Verena Piguet:
Meine Söhne sagen, dass sie nie eine Hebamme heiraten würden. Und mein Mann ist ein richtiger Hebammen-Mann. Er wartet oft auf mich, weiss nicht, wann ich heimkomme. Er akzeptiert das. Sicher, findet er es zwischendurch richtig mühsam. Nach einer strengen Geburt habe ich wenig Humor – ich brauche erst mal Zeit für mich, um sie zu verarbeiten.
Martin Gygax: Mein Bruder sagt, er könnte meinen Job nicht machen.

Was genau geht so an die Substanz?
Martin Gygax: Mein Job ist sehr interessant. Aber wir sind ständig mit negativen Dingen konfrontiert. Wir müssen viele Gespräche führen und darüber entscheiden, inwiefern eine Behandlung noch Sinn macht. Und die Anforderungen sind enorm gestiegen.

Inwiefern?
Martin Gygax: Das Pflegepersonal muss immer mehr Patienten aufnehmen und betreuen. Der Betrieb stellt hohe Qualitätsansprüche und die Angehörigen und Patienten wünschen eine perfekte Pflege mit allem Drum und Dran.

Sie sind dem Tod näher als wir anderen. Wie erleben Sie diesen im Berufsalltag?
Martin Gygax: Sterben ist etwas Intimes. Man weiss nie, wie Sterbende auf Angehörige reagieren und umgekehrt. Und selber weiss man auch nicht, wie man damit umgeht. Ich kann nicht mit der Trauer von einem Sterbenden zu einem Patienten, dessen Leben ich retten muss. Ich muss die Trauer abschütteln.
Verena Piguet: Wie schüttelst du sie ab?
Martin Gygax: Mir hat mal jemand gesagt, die Seele der Verstorbenen müsse ins Freie können. Wenn jemand gestorben ist, öffne ich ein Fenster. Ihr Hebammen seid aber auch mit dem Tod konfrontiert.
Verena Piguet: Anders als ihr. Wir können uns nicht auf den Tod eines Kindes vorbereiten. Ich untersuche die Mutter, und plötzlich sind da keine Herztöne mehr. Das ist ganz schlimm. Ich erinnere mich an jedes einzelne Elternpaar, das sein Kind verloren hat. Meine Angst davor ist in den letzten Jahren gestiegen.

Spielt es eine Rolle, dass Sie seit sechs Jahren selbständige Hausgeburts- und Beleghebamme sind und dadurch die Eltern noch besser kennenlernen?
Verena Piguet: Ja, ich komme der Familie sehr nahe. Beim letzten solchen Todesfall starb das Kind kurz vor der Geburt. Die ganze Familie hatte sich so darauf gefreut. Die Grossmutter reiste extra aus Österreich an. Und dann passierte es. Die Frau musste ihr totes Kind gebären. Wenn ich ein lebloses Kindlein in den Händen halte, geht das richtig ins Mark.

Zeigen Sie den Eltern Ihre Trauer?
Verena Piguet: Ich zeige meine Tränen. Richtig trauern tu ich zu Hause. Dann gehe ich schwimmen oder spazieren.

Ist der Tod eines Kindes schlimmer als jener eines sehr alten Menschen?
Verena Piguet: Ja. Eine alte Person hat ihr Leben gelebt.
Martin Gygax: Das sehe ich auch so. Ich finde es schwierig, wenn 90-Jährige nicht mit ihrem Leben abschliessen können, und man alle möglichen Massnahmen ergreift, um sie am Leben zu erhalten.

In Corona-Zeiten mit Betten- und Personalnot ist die Frage aktuell: Ist der Wert eines Lebens verhandelbar?
Martin Gygax: Nehmen wir einen jungen Patienten, der sich mit seinem Drogenkonsum den Körper zerstört. Dessen biologisches Alter kann weit über jenem eines 70-Jährigen liegen. Ich finde es nicht in jedem Fall in Ordnung, einen 70-Jährigen sterben zu lassen, damit der junge Mensch leben kann. Da muss gut abgewogen werden.

Mussten Sie in den letzten Monaten Patienten abweisen?
Martin Gygax:
Nein, wir wurden bis jetzt zum Glück verschont.
Verena Piguet: Jetzt befassen sich viele damit, wie sie sterben wollen. Sprichst du mit deiner Partnerin darüber?
Martin Gygax: Ja. Seit ich Vater bin, habe ich eine andere Einstellung zum Tod. Noch vor zwei Jahren wäre es für mich weniger schlimm gewesen, auf einer Reise ums Leben zu kommen. Jetzt hab ich ein Kind. Ich würde meine Familie im Stich lassen. Meiner Mutter ist das passiert. Mein Vater starb, als ich drei Jahre alt war. Sie war alleine mit zwei kleinen Kindern. Sie hat das wunderbar gemacht.

Wann treffen bei der Geburt Leben und Tod aufeinander, Frau Piguet?
Verena Piguet: In jenem Moment, in dem eine Mutter aus dem dunklen Tal der Erschöpfung herauskommt, wenn sie nicht mehr denkt und die Geburt zulässt. In diesem Moment steckt ein Geheimnis. Das Leben loslassen muss ähnlich sein.

Sie stehen am Anfang von vielen Leben. Ist eine Geburt noch etwas Besonderes für Sie?
Verena Piguet:
Von ganzem Herzen: ja. Wenn ich den Bauch einer schwangeren Frau sehe, kann ich mir auch nach so vielen Jahren nicht recht vorstellen, wie da ein Menschlein rauskommen soll. Mich fasziniert es jedes Mal von neuem, wenn ich das kleine Geschöpf sehe. Wenn es die Äuglein zum ersten Mal öffnet, das Köpfchen hebt und anfängt zu schmatzen – grossartig.

Erinnern Sie sich an die erste Geburt, die Sie begleitet haben?
Verena Piguet: Nein. Aber ich erinnere mich noch gut an die erste Vaginaluntersuchung.

Erzählen Sie!
Verena Piguet: Ich weiss nicht, ob ich hier davon erzählen soll.

Nur keine Hemmungen.
Verena Piguet:
Ich sehe das Bild genau vor mir: Ich im Gebärsaal, total unsicher und gehemmt. Meine Finger ertasten einen schwarzen, warmen Tunnel. Und mir fehlt die Orientierung.

Was geht bei einer Geburt in Ihnen vor?
Verena Piguet: Wenn ich eine werdende Mutter gut durch die Schwangerschaft und Geburt begleiten konnte – ohne Trauma – und ich dann nach der harten Geburtsarbeit nach Hause komme, sind da so viele Emotionen, die ich selber nicht richtig einordnen kann. Ich kann ganz schlecht darüber sprechen. Es gibt keine Worte für die Emotionen, die ich in jenen Momenten in mir trage.

Versuchen Sie es bitte trotzdem.
Verena Piguet: Nach vielen Stunden Gebären spüre ich erst eine grosse Müdigkeit. Dann kurz vor der Geburt, wenn man sieht, dass es kommt, jagt Adrenalin durch meinen Körper. Wunderbar. Ich bin ein kleiner Adrenalinjunkie. Es wird schwierig werden, einmal mit den Geburten aufzuhören.

Haben Sie schon mit dem Gedanken gespielt, den Job an den Nagel zu hängen?
Verena Piguet: Schreiende Gebärende mitten in der Nacht vertrage ich nicht immer gleich gut. Und meine Arbeit hat mir über die Jahre körperlich zugesetzt: Ich gehe oft in die Knie, halte auch mal das Bein einer Frau über meine Schultern. Aber aufhören will ich nicht. Wolltest du schon aufhören, Martin?
Martin Gygax: Wie du Verena, lebe ich vom Adrenalin. Momentan frage ich mich aber oft, wofür ich mich so stark ins Zeug lege, wenn die Sterblichkeitsrate von Covid auf der Intensivstation so hoch ist. Man kämpft sich ab und verliert am Ende. Diese Sinnlosigkeit ist schwer auszuhalten. Bis 65 werde ich den Job nicht machen.

Sind Sie eigentlich religiös?
Verena Piguet:
Ich bin gläubig, aber auch eine Zweiflerin.
Martin Gygax: Es gibt etwas, was über uns wacht. Dafür habe ich keinen Namen. Ich glaube, dass man manchmal einen Schutzengel hat. Gibt dir der Glauben Halt, Verena?
Verena Piguet: Ja. Bevor ich in ein Geburtszimmer trete, bitte ich um Schutz und Unterstützung dafür, dass ich die richtigen Entscheidungen treffe. Sonst finde ich bei meiner Familie Halt.
Martin Gygax: Mir geben jetzt auch meine Tochter und meine Familie Kraft.

Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?
Verena Piguet: Ich wünsche mir körperliche Nähe für uns alle. Dass wir wieder unsere Gesichter anschauen, die Hände geben und uns umarmen können. Und für all die Menschen, die jetzt kämpfen, wünsche ich mir, dass sie immer wieder ein Licht sehen.
Martin Gygax: Ich wünsche mir Normalität. Ich möchte endlich wieder mal in Burgdorf in der «Gedult» essen, einen Sechsgänger!

Der Intensivpflegefachmann: Martin Gygax (35)

Martin Gygax stieg vor 14 Jahren ins Gesundheitswesen ein. Heute ist er Experte Intensivpflege auf der Intensivstation im Spital Emmental. Burgdorf BE ist nicht nur sein Arbeitsort, die kleine Stadt ist sein Lebensmittelpunkt. Dort hat er vor drei Monaten das Ereignis des Jahres erlebt: Die Geburt seines ersten Kindes – ein Mädchen. Und dort sehen er und seine Partnerin nun fasziniert zu, «wie sich ein so kleiner Mensch entwickelt und was in kurzer Zeit schon alles möglich ist», wie er sagt. Aus Burgdorf stammt auch seine Lieblingsband Scream Your Name. Ihr Song «24/7» hilft ihm, den Corona-Wahnsinn etwas zu vergessen. Mit den Musikern ist er befreundet. Sie treffen sich alle drei Monate und kochen die leckersten Gerichte aus aller Welt. So holt er sich die Welt in seine Stube. Reisen ist seine grosse Leidenschaft. Auch deshalb gehört das Buch «Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten» zu seiner Lieblingslektüre. Darin macht sich der Held auf, um auf Spitzenpolitiker wie Trump, Kim Jong Un oder Angela Merkel treffen.

Thomas Meier

Martin Gygax stieg vor 14 Jahren ins Gesundheitswesen ein. Heute ist er Experte Intensivpflege auf der Intensivstation im Spital Emmental. Burgdorf BE ist nicht nur sein Arbeitsort, die kleine Stadt ist sein Lebensmittelpunkt. Dort hat er vor drei Monaten das Ereignis des Jahres erlebt: Die Geburt seines ersten Kindes – ein Mädchen. Und dort sehen er und seine Partnerin nun fasziniert zu, «wie sich ein so kleiner Mensch entwickelt und was in kurzer Zeit schon alles möglich ist», wie er sagt. Aus Burgdorf stammt auch seine Lieblingsband Scream Your Name. Ihr Song «24/7» hilft ihm, den Corona-Wahnsinn etwas zu vergessen. Mit den Musikern ist er befreundet. Sie treffen sich alle drei Monate und kochen die leckersten Gerichte aus aller Welt. So holt er sich die Welt in seine Stube. Reisen ist seine grosse Leidenschaft. Auch deshalb gehört das Buch «Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten» zu seiner Lieblingslektüre. Darin macht sich der Held auf, um auf Spitzenpolitiker wie Trump, Kim Jong Un oder Angela Merkel treffen.

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Die Hebamme: Verena Piguet (50)

Verena Piguet ist seit 30 Jahren Hebamme, seit einigen Jahren führt sie die Hebammenpraxis Baby im Bauch. Sie hat zwei Söhne und lebt mit ihrem Mann in Gurzelen BE. Auf ihrer Webseite steht: «Ich bin oft unpünktlich – ausser bei den Geburten!» Mit einer verbindet sie den Song «Für immer uf di» von Patent Ochsner. Im Juli 2019, das Gurtenfestival war in vollem Gange und sie wartete in Hörweite im Haus einer werdenden Mutter auf ein Baby. In jenem Moment, als der Leadsänger Büne Huber dieses Lied sang, kam es auf die Welt. Gleichzeitig war es der Todestag ihrer Mama. «Seither beruhigt und berührt mich der Song immer wieder», sagt sie. Piguet ist ein geselliger, warmherziger Mensch. Wohl auch deshalb mag sie den Film «Master Cheng» des Finnen Mika Kaurismäki. Gleich und gleich gesellt sich gern. Der Film handelt von humorvollen, trinkfreudigen und einfachen Menschen im hohen Norden Lapplands, die sich trotz harten Lebens ihre Warmherzigkeit bewahrt haben.

Thomas Meier

Verena Piguet ist seit 30 Jahren Hebamme, seit einigen Jahren führt sie die Hebammenpraxis Baby im Bauch. Sie hat zwei Söhne und lebt mit ihrem Mann in Gurzelen BE. Auf ihrer Webseite steht: «Ich bin oft unpünktlich – ausser bei den Geburten!» Mit einer verbindet sie den Song «Für immer uf di» von Patent Ochsner. Im Juli 2019, das Gurtenfestival war in vollem Gange und sie wartete in Hörweite im Haus einer werdenden Mutter auf ein Baby. In jenem Moment, als der Leadsänger Büne Huber dieses Lied sang, kam es auf die Welt. Gleichzeitig war es der Todestag ihrer Mama. «Seither beruhigt und berührt mich der Song immer wieder», sagt sie. Piguet ist ein geselliger, warmherziger Mensch. Wohl auch deshalb mag sie den Film «Master Cheng» des Finnen Mika Kaurismäki. Gleich und gleich gesellt sich gern. Der Film handelt von humorvollen, trinkfreudigen und einfachen Menschen im hohen Norden Lapplands, die sich trotz harten Lebens ihre Warmherzigkeit bewahrt haben.

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